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DOI: 10.1055/s-0037-1682050
CT als One-Stop-Shop zur TAVI-Planung: Evaluation der retrospektiv EKG-synchronisierten CT-Koronarangiografie im Rahmen der präprozeduralen TAVI-Planung zum Ausschluss einer stenosierenden KHK
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)
Zielsetzung:
Evaluation der CT-Koronarangiografie (cCTA) zum Ausschluss einer stenosierenden koronaren Herzerkrankung (KHK) im Rahmen der präprozeduralen TAVI-Planung.
Material und Methoden:
Es wurden 200 konsekutive Patienten (97 weiblich; 79,6 ± 7,4 Jahre), welche eine CT-Untersuchung zur TAVI-Planung erhielten retrospektiv eingeschlossen. Alle Patienten wurden mit einem Standardprotokoll, bestehend aus einer retrospektiv EKG-synchronisierten Spiral-CT des Herzens sowie einer unmittelbar hierauf folgenden High-Pitch-Spiral-CT der Aorta und Beckenachsen untersucht. Hierzu wurde ein 70 ml Bolus Kontrastmittels (Iopromid: 370 mg Iod/ml) i.v. appliziert. Beta-Blocker oder Nitrate wurden nicht verabreicht. Herzfrequenz und Herzfrequenzvariabilität während der Untersuchung betrugen 73,2 ± 19,3 und 22,6 ± 32,8 Schläge/Minute; Dichtewerte der Aorta ascendens betrugen 456,6 ± 142,5 HU. Die Bilder wurden im Hinblick auf stenosierende KHK (Stenose = 50%) beurteilt; nicht beurteilbare Bilder wurden als positiv gewertet. Routinemäßig erhielten alle Patienten eine Herzkatheteruntersuchung (HKU) 79.5% (159/200), welche im Falle signifikant eingeschränkter Nierenfunktion bei negativer cCTA ausgelassen wurde.
Ergebnisse:
In der cCTA konnte eine stenosierende KHK in 44.0% (88/200) der Patienten ausgeschlossen werden. Sensitivität, Spezifität, NPV, PPV und Genauigkeit betrugen 96.3%, 62.0%, 94.2% 72.0% und 79.3%. Die in der HKU zusätzlich identifizierten signifikanten Stenosen lagen in Seitästen (2/3) oder im distalen Segment des RIVA; 2/3 hatten CT-grafisch keinerlei identifizierbare Plaques.
Schlussfolgerungen:
Eine cCTA ohne zusätzliche Kontrastmittel- oder Medikamentengabe ist in der Lage in bis zu 44% der Fälle eine stenosierende KHK in diesem Hochrisiko-Kollektiv auszuschließen. Hierdurch kann die Anzahl an HKUs und somit die applizierte Kontrastmittel-Gesamtmenge gesenkt werden. Hiervon profitieren insbesondere ältere Patienten mit einer hohen Inzidenz von Niereninsuffizienz, wie sie typischerweise in diesem Kollektiv zu finden sind.