Rofo 2019; 191(S 01): S15
DOI: 10.1055/s-0037-1682043
Vortrag (Wissenschaft)
Herzdiagnostik/Gefäßdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Detektion atrialer Septumdefekte im Rahmen der Koronardiagnostik mittels DSCT der 3. Generation

F André
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
,
J Görich
2   Das Radiologische Zentrum, Sinsheim · Eberbach · Erbach · Walldorf · Heidelberg
,
D Loßnitzer
3   Universitätsklinikum Mannheim, I. Medizinische Klinik, Mannheim
,
S Seitz
2   Das Radiologische Zentrum, Sinsheim · Eberbach · Erbach · Walldorf · Heidelberg
,
A Sommer
2   Das Radiologische Zentrum, Sinsheim · Eberbach · Erbach · Walldorf · Heidelberg
,
M Brado
2   Das Radiologische Zentrum, Sinsheim · Eberbach · Erbach · Walldorf · Heidelberg
,
F Gückel
2   Das Radiologische Zentrum, Sinsheim · Eberbach · Erbach · Walldorf · Heidelberg
,
R Sokiranski
2   Das Radiologische Zentrum, Sinsheim · Eberbach · Erbach · Walldorf · Heidelberg
,
S Buß
2   Das Radiologische Zentrum, Sinsheim · Eberbach · Erbach · Walldorf · Heidelberg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Atriale Septumsdefekte (ASD) einschließlich des persistierenden Foramen ovales (PFO) sind insbesondere perioperativ mit einer erhöhten Schlaganfallrate assoziiert. Ziel war die Untersuchung des interatrialen Septums (IAS) bei kardialen Computertomografien (CT) zur Koronardiagnostik und die Prävalenzbestimmung von ASD in diesem Patientenkollektiv.

Material und Methoden:

Im Untersuchungszeitraum (05/2017 – 04/2018) wurden 2011 kardiale CT an einem ambulanten radiologischen Zentrum mittels DSCT der 3. Generation vorgenommen. Die Bildakquisition erfolgte nach leichtem Einatmen im Atemstopp. Alle koronaren CT-Angiografien (cCTA) mit Kontrastierung des linken Ventrikels und Atriums (LA) wurden retrospektiv in die Analyse eingeschlossen (n = 1909). Es erfolgte ein Kontrastmittel (KM)-Bolustracking, so dass das rechte Atrium (RA) weitgehend KM-frei war. Die Klassifizierung des IAS und der umliegenden Strukturen wurde folgendermaßen vorgenommen: 0: unauffälliges IAS, I: septiertes IAS/Vorhofseptumaneurysma, II: fraglicher/minimaler KM-Übertritt vom LA in das RA (V.a. PFO), III: sicherer KM-Übertritt vom LA in das RA (PFO), IV: Hinweis auf/Nachweis eines ASD Typ I/II, V: Nachweis eines anderen Shuntvitiums.

Ergebnisse:

Die Klassifizierung des IAS war in der Standard-cCTA mittels DSCT der 3. Generation sehr gut und reproduzierbar möglich. In dem Kollektiv (Alter 62,7 ± 10,8 Jahre) zeigte sich folgende Verteilung: 0: 1180 (61,8%), I: 426 (22,3%), II: 177 (9,3%), III: 82 (4,3%), IV: 36 (1,9%), V: 8 (0,4%). Somit konnte ohne Valsalva-Manöver bei 118 Patienten (6,2%) nicht-invasiv ein KM-Übertritt auf Vorhofebene (PFO oder ASD Typ I/II) sicher nachgewiesen werden. Bei weiteren 426 Patienten ergab sich der V.a. PFO, so dass ggf. eine weitere Diagnostik bzw. Therapie erfolgen konnte.

Schlussfolgerungen:

Im Rahmen der kardialen CT ist die Detektion atrialer Septumdefekte zuverlässig möglich, die sich bei einem relevanten Anteil der Patienten fanden. Dies erweitert den Nutzen der cCTA insbesondere bei der präoperativen Risikostratifizierung.