Rofo 2019; 191(S 01): S14
DOI: 10.1055/s-0037-1682040
Vortrag (Wissenschaft)
Gastro- und Abdominaldiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Quantifizierung der Leberhämodynamik mittels Perfusions-CT in Korrelation mit dem histopathologischen Fibrosegrad

W Thaiss
1   Radiologische Universitätsklinik Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
L Sannwald
2   Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
K Ekert
2   Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
T Klag
3   Universitätsklinikum Tübingen, Medizinische Klinik Abteilung I, Tübingen
,
K Nikolaou
2   Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
M Horger
2   Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
,
S Kaufmann
2   Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel der Studie ist die nicht-invasive Evaluation und Quantifizierung der Leberhämodynamik unter Berücksichtigung der dualen Blutversorgung der Leber mittels Perfusions-CT (PCT) und die anschließende Korrelation mit dem histopathologischen Fibrosegrad nach Lebertransplantation (LT) oder Resektion (RS) und laborchemischen Daten.

Material und Methoden:

Ein Ethikvotum liegt für diese retrospektive Studie vor. 41 konsekutive Patienten (19 Stadium Child A, 17 Child B, 5 Child C; MELD score range 7 – 28) wurden mittels PCT vor LT bzw. RS zwischen 2013 und 2016 untersucht. Protokoll: 100/120 mAs, 80 kV, 40 s. Arterielle Leberperfusion (ALP), portalvenöse Leberperfusion (PVP), hepatischer Perfusionsindex (HPI) wurden registriert und ROIs in beiden Leberlappen durch drei Reader ausgewertet.

Ergebnisse:

Die Leberfibrose lag nach dem Ishak scoring System als Leberfibrose (F3, n = 10), unvollständiger Zirrhose (F5, n = 5) und vollständiger Zirrhose (F6, n = 26) vor. Die PVP war signifikant höher bei Patienten mit Leberfibrose (F3. 69.5+-23.7 ml/100 ml/min) im Vergleich zu unvollständiger Zirrhose (F5, 52.9+-25.7 ml/100 ml/min) und vollständiger Zirrhose (F6, 46.4+-24.8 ml/100 ml/min; F = 15, p < 0.0001). Der HPI wies die gleichen Gruppenunterschiede auf (F = 20, p < 0.0001; HPI F3: 19.1+-10.7%, HPI F5: 38.5+-24.3%, HPI F6: 43.4+-25.8%). Keine signifikanten Gruppenunterschiede lagen für ALP vor (F = 3, p = 0.15). Keine Korrelation bestand zu laborchemischen Befunden, dem APRI Index oder MELD-score.

Schlussfolgerungen:

Die quantitative Perfusions-CT erlaubt die Differenzierung von histologisch gesicherter Leberfibrose und Leberzirrhose. Ein zunehmender Fibrosegrad geht mit einer Steigerung der portalvenösen Perfusion und einem reduzierten Perfusionsindex einher, während die arterielle Perfusion keine signifikanten Änderungen zeigt.