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DOI: 10.1055/s-0037-1682030
Validierung einer neuartigen, halbautomatischen Software zur Quantifizierung von Muskelmasse in der Computertomografie
Publication History
Publication Date:
27 March 2019 (online)
Zielsetzung:
Die Bewertung von Biomarkern in der Medizin ist eine Stärke der Radiologie und Ziel des Radiomics-Projekts. Die Computertomografie eignet sich gut zur Bewertung von Biomarkern wie der Muskelmasse (CSMA), die z.B. bei der Vorhersage von Krankheitsmortalität und -morbidität verwendet werden. Daher war es das Ziel dieser Studie, eine neuartige halbautomatische Software zur zeiteffizienten CSMA-Quantifizierung zu evaluieren.
Material und Methoden:
CT-Scans von 90 Patienten (48 m, 42f; Alter 23,3 Jahre[20 – 90], BMI 25,4[18,5 – 37,2]) wurden eingeschlossen. Die CSMA wurde auf der Ebene der dritten Lendenwirbel mit der halbautomatischen Software SMQ (Mevis Fraunhofer, Bremen, GER) im Vergleich zur bereits validierten OsiriX MD (pixmeo, Bernex, CH) als Referenzstandard bewertet. Es wurden Inter- (SMQ2) und Intrareader-(SMQ_1b) Analysen durchgeführt. Lineare Korrelation und Bland-Altman-Analyse wurden durchgeführt. Die Segmentierungszeit wurde aufgezeichnet und mittels t-Test verglichen.
Ergebnisse:
Beide Softwaretools lieferten gut übereinstimmende CSMA-Ergebnisse, OsiriX: 134,1 ± 35,9 cm2; SMQ: 136,1 ± 35,6 cm2 (R2= 0,997). Die Bland-Altman-Analyse (mittlere Differenz ± 1,96SD) ergab eine geringe Überschätzung durch SMQ (-2,1 ± 2,2 cm2 [-6,3; 2,2]). Der Intraobserver-Vergleich zeigte eine exzellente Übereinstimmung (-0,4 ± 3,1 cm2 [-6,4; 5,6]) der Messwerte (SMQ_1b 135,4 ± 36,1 cm2) bei hoher Korrelation (R2= 0,993). Der Interobserver-Vergleich zeigte bei guter Übereinstimmung (SMQ_2 131,5 ± 31,5 cm2) eine geringe Überschätzung (-8,2 ± 5,03 cm2 [-18,0; 1,7]) bei hoher Korrelation (R2= 0,98). Die Auswertung mit SMQ war deutlich schneller als mit OsiriX (66 vs. 118 s; p < 0,01).
Schlussfolgerungen:
SMQ eignet sich gleichermaßen für CSMA-Messungen auf Basis von CT-Scans und ermöglicht eine schnellere und zuverlässige Berechnung der Muskelmasse. Weiterführende Projekte umfassen die Anwendung an ausgewählten Patientengruppen und die Korrelation mit Therapieergebnissen.