Rofo 2019; 191(S 01): S7
DOI: 10.1055/s-0037-1682019
Vortrag (Wissenschaft)
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Clinomics – Vorhersage der linksseitigen Leberhypertrophie nach rechtsseitiger SIRT

J Theysohn
1   Uniklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
,
J Ludwig
1   Uniklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
,
A Demircioglu
1   Uniklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
,
J Göbel
1   Uniklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
,
L Umutlu
1   Uniklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
,
M Forsting
1   Uniklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
,
F Nensa
1   Uniklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
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Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel der Studie war die Generierung eines Datenmodells, welches den linksseitigen Volumenzuwachs der Leber vorhersagt, nachdem Patienten mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) rechtsseitig mittels Radioembolisation (SIRT) behandelt wurden. Die zu erwartende Hypertrophie könnte ein Maß für das Regenerationspotential der zirrhotischen Leber darstellen und im Rahmen der Patientenselektion eine Rolle spielen.

Material und Methoden:

Zur Evaluation mehrerer Datenmodelle wurden klinische Daten, Blutwerte, das initiale Milzvolumen und Lebervolumina (rechts/links) von 75 Patienten zum Testen und Validieren genutzt. Ziel war eine möglichst genaue Vorhersage des linksseitigen Lebervolumens 6 Monate nach SIRT. Alle Patienten erhielten die SIRT zur Behandlung eines auf den rechten Leberlappen beschränkten HCCs. Folgende vier Datenmodelle wurden evaluiert: XGBoost, SVM, ridge regression und linear SVM.

Ergebnisse:

Zur Vorhersage der relativen und absoluten Volumina des linken Leberlappens nach 6 Monaten zeigte das Ridge regression-Model die geringsten Fehler (5,9%, CI: 3,3 – 8,5%, bzw. 173 ml, CI: 98 – 248 ml). Die Patientenpolpulation bestand aus Child A (61%), Child B (12%) und ohne Zirrhose (27%). Labor: Albumin 4,0 g/dl (SD 0,5), INR 1,1 (SD 0,1), Thrombozyten 162/nl (SD 92) und Gesamt-Bilirubin 1,0 mg/dl (SD 0,5). Linksseitige Volumina betrugen initial 562 ml (median) und 36% relativ (mean). Nach 6 Monaten wuchs die linke Leber auf 792 ml, bzw 50% an.

Schlussfolgerungen:

Clinomics kann relative und absolute Volumenveränderungen des linken Leberlappens nach rechtsseitiger SIRT mit mäßiger Genauigkeit vorhersagen. Dieser Vorhersage-Algorithmus könnte die Abschätzung des Regenerationspotentials der Leber bei HCC-Patienten verbessern. Im Rahmen der Patienenselektion vor SIRT könnten diese Daten verwendet werden, um bei Patienten mit grenzwertiger Leberfunktion, Entscheidungen zu treffen.