Rofo 2019; 191(S 01): S4-S5
DOI: 10.1055/s-0037-1682011
Vortrag (Wissenschaft)
Bildverarbeitung/IT/Software/Gerätetechnik/Qualitätsmanagement
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sternalcerclagen in der CT-Bildgebung: effektive Artefaktreduktion und Verbesserung der diagnostischen Beurteilbarkeit durch monoenergetische Rekonstruktionen des Spektral-Detektor CT

K Laukamp
1   Uniklinik Köln/University Hospitals Cleveland Medical Center, Institute for Diagnostic and Interventional Radiology, Köln
,
N Große Hokamp
2   University Hospital Cologne, Institute for Diagnostic and Interventional Radiology, Köln
,
V Obmann
3   University Hospitals Cleveland Medical Center, Department of Radiology, Cleveland
,
S Lennartz
2   University Hospital Cologne, Institute for Diagnostic and Interventional Radiology, Köln
,
D Zopfs
2   University Hospital Cologne, Institute for Diagnostic and Interventional Radiology, Köln
,
V Ho
3   University Hospitals Cleveland Medical Center, Department of Radiology, Cleveland
,
R Gilkeson
3   University Hospitals Cleveland Medical Center, Department of Radiology, Cleveland
,
A Gupta
3   University Hospitals Cleveland Medical Center, Department of Radiology, Cleveland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Zielsetzung:

Die Bildgebung des Thorax kann durch von Sternalcerclagen hervorgerufene Metallartfakte eingeschränkt werden. In dieser Studie wurden Metallartefakte von Sternalcerclagen in der Spektral-Detektor CT (SDCT) zwischen a) konventionellen polyenergetischen (CI) und b) monoenergetischen Rekonstruktionen (MER) verglichen.

Material und Methoden:

Es erfolgte der retrospektive Einschluss von 30 Patienten mit Sternalcerclagen, die SDCT-Untersuchungen (IQon, Philips Healthcare) des Thorax erhielten. Die folgenden Bildrekonstruktionen wurden vergleichend ausgewertet: a) CI und b) MER von 40 bis 200 keV. Es erfolgten ROI-basierte Messungen der Dichte (HU) und Standardabweichung (SD) im hypo- und hyperdensem Artefakt sowie in korrespondierendem, nicht von Artefakten beeinträchtigtem Referenzgewebe. Eine subjektive Analyse der Artefaktreduktion und der Beurteilbarkeit des umgebenden Weichgewebes, des Mediastinums, der Lunge sowie des Sternums wurde von 2 Radiologen unter Verwendung entsprechender 5-Punkte-Likert-Skalen durchgeführt.

Ergebnisse:

Die hypo- und hyperdensen Artefakte zeigten eine signifikante Zu- bzw. Abnahme der HU-Werte (entsprechend einer Artefaktreduktion) bei höheren keV-Werten (hypodens: CI -66.2 ± 70.8; MER200keV 2.4 ± 29.2; hyperdens: CI 156.7 ± 70.8HU; MER200keV 76.9 ± 45.4, p < 0.05). Die subjektive Analyse ergab ebenfalls eine signifikante Reduktion der hypo- und hyperdensen Artefakte sowie eine signifikante Verbesserung der Beurteilbarkeit des umgebenden Weichgewebes, der umgebenden Organe (Mediastinum, Lunge) und des Sternums bei MER = 100keV bei hoher Übereinstimmung zwischen den subjektiven Auswertern (ICC = 0.83).

Schlussfolgerungen:

Höherenergetische MER des SDCT erlauben eine signifikante Reduktion der Artefakte von Sternalcerclagen und verbessern die diagnostische Beurteilbarkeit des umgebenden Gewebes und weisen somit das Potential auf, bei Artefakten die Detektion (bzw. den Ausschluss) von Pathologien, z.B. Entzündung, Metastasen und Bruch/Lockerung von Sternalcerclagen, zu verbessern.