Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2006; 34(03): 185-190
DOI: 10.1055/s-0037-1622530
Hund/Katze
Schattauer GmbH

Intoxikation mit Permethrin bei 10 Katzen – retrospektive Auswertung

Permethrin intoxication in ten cats – retrospective evaluation
I. C. Böttcher
1   Aus der Klinik für kleine Haustiere (Direktor: Prof. Dr. I. Nolte) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
,
H. C. Schenk
1   Aus der Klinik für kleine Haustiere (Direktor: Prof. Dr. I. Nolte) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
,
A. Tipold
1   Aus der Klinik für kleine Haustiere (Direktor: Prof. Dr. I. Nolte) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
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Publication History

Eingegangen: 01 September 2005

akzeptiert: 14 November 2005

Publication Date:
05 January 2018 (online)

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Zusammenfassung

Gegenstand und Ziel: In vorliegender Arbeit wird das klinische Bild und die Behandlung von Katzen mit Permethrinvergiftung zusammengefasst, die zwischen 2002 und 2005 an der Klinik für kleine Haustiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover vorgestellt wurden.

Material und Methoden: Zehn Katzen wurden durch ihre Besitzer mit einem für den Hund zugelassenen Spot-on-Präparat behandelt, das Permethrin enthielt. Signalement, Symptome, Krankheitsverlauf und Therapie dieser Tiere werden beschrieben.

Ergebnisse: Bei den Patienten handelte es sich um neun Europäisch-Kurzhaar-Katzen und eine Siamkatze, die im Median 4,75 Jahre alt und 5 kg schwer waren. Die ersten Symptome wurden vom Besitzer nach zwei bis 24 Stunden bemerkt und hielten 12 Stunden bis zu vier Tage (Median 30 Stunden) an. Neben Tremor, Mydriase, generalisiertem Krampfgeschehen, Tachykardie, Hyperthermie und Ataxie traten ventrikuläre Extrasystolen auf. Die Therapie umfasste unter anderem Waschen mit Seifenlösung, Scheren, Regulation der Körpertemperatur sowie Behandlung der Krämpfe und des Tremors mit Diazepam (neun Katzen), Phenobarbital und/oder Pentobarbital (drei Tiere). Eine Katze wurde auf Wunsch des Besitzers euthanasiert. Die restlichen neun Tiere konnten nach zwei bis neun Tagen asymptomatisch entlassen werden.

Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Bei frühzeitiger und symptomatischer Behandlung ist die Prognose einer Permethrinintoxikation bei der Katze günstig.

Summary

Objective: The current study summarises clinical findings and treatment of cats with permethrin intoxication presented at the Small Animal Clinic of the University of Veterinary Medicine Hannover between 2002 and 2005.

Material and methods: Ten cats were topically treated by their owners with a spot-on permethrin product designated for dogs. Signalement, signs, course of the disease and treatment are described.

Results: Nine domestic shorthair cats and one siamese cat with a median age of 4.75 years and a median body weight of 5 kg were affected. The owners recognised the first signs after two to 24 hours. The median duration of symptoms was 30 hours and included tremor, mydriasis, generalised seizures, tachycardia, hyperthermia and ventricular extrasystoles. Treatment consisted of rinsing with detergents, clipping, maintenance of normal body temperature and treatment of seizures and tremor with diazepam, phenobarbital and/or pentobarbital. One animal was euthanised on the owner’s request. The remaining nine cats were discharged without any symptoms after two to nine days.

Conclusion and clinical relevance: With early and symptomatic treatment, prognosis of permethrin intoxication in cats is good.