Pneumologie 2018; 72(S 01): S112
DOI: 10.1055/s-0037-1619423
Sektion 14 – Zellbiologie
Posterbegehung – Titel: Posterbegehung der Sektion Zellbiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Antimikrobielle Peptide als mögliche neue Therapeutika gegen Streptococcus pneumoniae

NS Lindhauer
1   Institut für Lungenforschung, Philipps-Universität Marburg, Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung
,
K Seidel
2   National Emerging Infectious Diseases Laboratories, Boston University School of Medicine
,
B Schmeck
3   Institut für Lungenforschung, Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie, Philipps-Universität Marburg, Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung
,
W Bertrams
1   Institut für Lungenforschung, Philipps-Universität Marburg, Mitglied des Deutschen Zentrums für Lungenforschung
,
A Poeppel
4   Institut für Insektenbiotechnologie, Justus-Liebig-Universität Gießen
,
A Vilcinskas
4   Institut für Insektenbiotechnologie, Justus-Liebig-Universität Gießen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Pneumonie ist weltweit die häufigste Todesursache durch Infektionskrankheiten. Streptococcus pneumoniae (S. pneumoniae) ist der häufigste Erreger einer ambulant erworbenen Pneumonie. Antibiotikaresistenzen und eine alternde Gesellschaft werden die klinische Relevanz zukünftig noch erhöhen. Die Entdeckung neuer antimikrobieller Peptide (AMP) aus dem Immunsystem von Insekten bietet eine mögliche neue Stoffklasse zur Therapie verschiedenster Pathogene.

Methode:

22 AMPs aus Insekten wurden bezüglich ihrer Wirkung auf das Wachstumsverhalten S. pneumoniae mittels Colony-forming-Unit (CFU)-Assays und bezüglich ihrer Zytotoxizität auf primäre humane Makrophagen untersucht. Ein AMP wurde in einem Infektionsmodel des S. pneumoniae-Stamms D39 und primärer humaner Makrophagen bezüglich pro- und antiinflammatorischer Effekte mittels qPCR und Multiplex-ELISA weiter charakterisiert.

Ergebnisse:

Ein AMP zeigte vielversprechende Ergebnisse bezüglich der antibakteriellen Wirkung, jedoch keine zytotoxische oder proinflammatorische Wirkung auf humane Makrophagen. In einem in vitro-Infektionsmodell konnte auch die pro-inflammatorische Aktivierung von Makrophagen durch Pneumokokken stark reduziert bzw. verhindert werden.

Schlussfolgerung:

Die Stoffklasse der AMPs hat Potential als ergänzendes Therapieprinzip gegen Pneumokokken.

Förderung:

Diese Arbeit wurde durch ein Stipendium des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZIF) unterstützt.