Pneumologie 2018; 72(S 01): S103-S104
DOI: 10.1055/s-0037-1619398
Sektion 7 – Klinische Pneumologie
Freie Vorträge – Titel: Freie Vorträge der Sektion Klinische Pneumologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostische Perspektiven der akustischen Langzeitregistrierung von Atem- und Atemnebengeräuschen

U Koehler
1   SP Pneumologie, Intensiv- und Schlafmedizin, Klinik für Innere Medizin, Philipps-Universität Marburg; Schlafmedizinisches Zentrum Marburg
,
O Hildebrandt
1   SP Pneumologie, Intensiv- und Schlafmedizin, Klinik für Innere Medizin, Philipps-Universität Marburg; Schlafmedizinisches Zentrum Marburg
,
K Sohrabi
2   Faculty of Health Science, University of Applied Sciences, Gießen
,
V Gross
2   Faculty of Health Science, University of Applied Sciences, Gießen
,
A Weissflog
3   Thoratech GmbH, Gießen
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Ein nicht ausreichend behandeltes Asthma bronchiale bzw. eine COPD bedingen eine schlechtere Schlaf- und Lebensqualität. Mit der Erfassung von Giemen (Wheezing), Husten und Atemfrequenz ist erstmals die Möglichkeit gegeben, respiratorische Symptome im Langzeitverlauf automatisiert und objektiv zu erfassen. Die Aufzeichnung und automatische Bewertung von Atem- und Atemnebengeräuschen bei Kindern und bei Erwachsenen konnten in der klinischen Routine und in klinischen Anwendungsbeobachtungen bereits erfolgreich demonstriert werden. Im Vergleich zur Durchführung der Lungenfunktion erfordert diese Methode keine spezielle Mitarbeit der Patienten. Sie kann als Langzeitverfahren über viele Stunden eingesetzt werden. Gleichzeitig lassen sich Zusammenhänge zwischen respiratorischer Problematik, Schlaf- und Lebensqualität objektivieren.

Die Langzeitregistrierung von Atem- und Atemnebengeräuschen soll keine Alternative zur klassischen Lungenfunktion sein. Sie stellt eine vielversprechende Ergänzung der diagnostischen Messinstrumente in der Pneumologie und der Schlafmedizin dar. Bedeutsam ist zudem die Option der Kontrolle der Symptome unter einer antiobstruktiven und antitussiven Therapie. Weiterhin erlaubt die akustische Langzeitregistrierung in Kombination mit einer ph-Metrie den Nachweis der zeitlichen Assoziation zwischen Refluxepisoden und bronchialer Obstruktion. Zusammenfassende Ergebnisse bisheriger Studien und weitere Indikationsbereiche werden vorgestellt.