Pneumologie 2018; 72(S 01): S99
DOI: 10.1055/s-0037-1619384
Sektion 7 – Klinische Pneumologie
Posterbegehung – Titel: Kasuistiken II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Exogene Lipidpneumonie durch chronische Ölaspiration in Folge von Ölmundspülungen und Anwendung von ölhaltigen Nasalia – ein Fallbericht

A Stamatopoulou
1   Krankenhaus vom Roten Kreuz Stuttgart
,
M Zenner
1   Krankenhaus vom Roten Kreuz Stuttgart
,
A Casagranda
1   Krankenhaus vom Roten Kreuz Stuttgart
,
J Glatzner
1   Krankenhaus vom Roten Kreuz Stuttgart
,
G Koutsobites
1   Krankenhaus vom Roten Kreuz Stuttgart
,
M Hetzel
1   Krankenhaus vom Roten Kreuz Stuttgart
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Die exogene Lipidpneumonie ist eine seltene entzündliche Erkrankung der Lunge als Folge einer Inhalation oder Aspiration von lipidhaltigem Material.

Wir stellen eine 60-jährige Patientin vor, welche sich 10/2015 zur weiteren Abklärung pneumonischer Infiltrate des rechten Unterlappens und Mittellappens vorstellte. Die Patientin beklagte anhaltende Hustensymptomatik, rechtsthorakale Schmerzen und Abgeschlagenheit. Eine transbronchiale Lungenbiopsie ergab den histologischen Nachweis von riesenzellhaltigen Granulomen auf granulär imponierendes Fremdmaterial. In der Anamnese fand sich zu diesem Zeitpunkt kein Hinweis auf ein Inhalationstrauma. Es wurde primär eine radiologische Verlaufskontrolle in 3 – 4 Monaten empfohlen. In der 02/2016 durchgeführten CT-Thoraxuntersuchung zeigten sich die vorbeschriebenen infiltrativen Veränderungen größenprogredient. Eine erneute bioptische Sicherung erfolgte mittels CT-gesteuerter transthorakaler Lungenstanzbiopsie. Histologisch war der Befund passend zu einer exogenen Lipidpneumonie ohne Hinweise auf eine spezifische Infektion. Eine erneute ausführliche Anamnese ergab einen langjährigen Gebrauch von fetthaltigen Nasensalben bei chronischen Rhinitis Beschwerden sowie die regelmäßige Durchführung von Ölmundspülungen mit Sonnenblumenöl. Es wurde eine Karenz von fetthaltigen Nasensalben und Ölmundspülungen empfohlen. Bei Nachweis einer leichtgradigen bronchialen Reagibilität und Hustensymptomatik wurde eine inhalative Steroidtherapie eingeleitet. Unter den o.g Karenzmaßnahmen kam es in den folgenden radiologischen Verlaufskontrollen zu einer Regredienz der pneumonischen Infiltrate und Beschwerdefreiheit.