Pneumologie 2018; 72(S 01): S85
DOI: 10.1055/s-0037-1619344
Sektion 7 – Klinische Pneumologie
Posterbegehung – Titel: COPD I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Niedrige Exazerbationsrate von COPD-Patienten nach einer Umstellung von LABA+ICS auf Indacaterol/Glycopyrronium (IND/GLY): Die DACCORD-Beobachtungsstudie

C Criée
1   Abt. Beatmungsmedizin/Schlaflabor, Med. Klinik, Ev. Krankenhaus Göttingen-Weende
,
C Vogelmeier
2   Schwerpunkt Pneumologie, Klinik für Innere Medizin, Universitätsklinikum Marburg
,
H Worth
3   Facharztforum Fürth, Praxis Dr. Billy – Dr. Kellermann
,
R Buhl
4   Schwerpunkt Pneumologie, Med. Klinik III, Universitätsmedizin Mainz
,
N Lossi
5   Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
,
P Kardos
6   Lungenpraxis am Maingau Krankenhaus, Dres. Dogan/Iwantscheff/Kardos
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Einleitung:

Die nicht-interventionelle DACCORD Studie dokumentiert Daten von COPD Patienten, welche in Allgemein- und Facharztpraxen deutschlandweit rekrutiert wurden. Aus einer einjährigen Nachbeobachtung einer Subgruppe von Patienten werden die Effekte der Umstellung von einer freien oder fixen Kombination aus LABA+ICS auf die LABA/LAMA Fixkombination IND/GLY bezüglich des Gesundheitsstatus analysiert.

Methoden:

Patienten, bei denen der Beginn oder die Änderung der bestehenden COPD-Dauertherapie anstand, wurden in die Studie aufgenommen. Daten zu Exazerbationen und COPD Dauermedikation wurden bei Einschluss und alle 3 Monate in Folge erhoben. Der Gesundheitsstatus der Patienten wurde mittels COPD Assessment Test (CAT) bei Einschluss und danach jährlich erfasst.

Ergebnisse:

Bei insgesamt 467 Patienten traf der behandelnde Arzt die Entscheidung zur Umstellung von LABA+ICS auf eine Therapie mit IND/GLY (56,7% Männer, Durchschnittsalter 67,1 Jahre). Bei Einschluss waren 68,5% in den vergangenen 6 Monaten exazerbationsfrei. Nach Ablauf eines Jahres erhielten 396 (84,8%) der Patienten weiterhin IND/GLY und 48 (9,4%) Patienten erhielten erneut eine ICS-haltige Therapie, wovon nur 7 über eine Exazerbation in den drei Monaten vor Wiederaufnahme der ICS-basierten Therapie berichteten.

Die annualisierte Exazerbationsrate der kontinuierlich mit IND/GLY behandelten Patienten (n = 396) war niedrig und betrug 0,21 (95% CI 0,15; 0,28), wobei 80,1% der Patienten keine Exazerbation erlitten. Der durchschnittliche CAT Gesamtwert verbesserte sich um 3,8 Punkte im gleichen Zeitraum. Bei 70,2% der Patienten war die Verbesserung mit mind. 2 Punkten klinisch relevant.

Schlussfolgerungen:

In dieser Subgruppe von COPD Patienten war im Jahr nach Absetzen von LABA+ICS die Exazerbationsrate niedrig. Bei den meisten Patienten fand sich zeitgleich eine klinisch relevante Verbesserung Ihres Gesundheitsstatus unter der Behandlung mit IND/GLY.