Pneumologie 2018; 72(S 01): S74
DOI: 10.1055/s-0037-1619315
Sektion 6 – Kardiorespiratorische Interaktion
Posterbegehung – Titel: Kardiorespiratorische Interaktion in Ruhe, im Schlaf und unter Belastung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation der Inzidenz und des Schweregrades kardial induzierter Hepatopathien durch transiente Elastografie und CAP Messung

M Lerche
1   Abteilung für Pneumologie, Universitätsklinikum der Universität Leipzig
,
J Wiegand
2   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum der Universität Leipzig
,
T Karlas
2   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum der Universität Leipzig
,
V Keim
2   Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Rheumatologie, Universitätsklinikum der Universität Leipzig
,
S Tegelkamp
1   Abteilung für Pneumologie, Universitätsklinikum der Universität Leipzig
,
A Frille
1   Abteilung für Pneumologie, Universitätsklinikum der Universität Leipzig
,
H Wirtz
1   Abteilung für Pneumologie, Universitätsklinikum der Universität Leipzig
,
HJ Seyfarth
1   Abteilung für Pneumologie, Universitätsklinikum der Universität Leipzig
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Hintergrund:

Eine längerfristige Erhöhung des venösen Druckes in den Venae hepaticae kann mit der Ausbildung einer Leberfibrose bzw. – zirrhose assoziiert sein. Eine differenzierte Betrachtung der Inzidenz und des Schweregrades kardial induzierter Hepatopathien und die systematische Evaluierung der Lebersteifigkeit durch transiente Elastografie (TE) sowie des Steatoserisikos durch ultraschallgestützte Bestimmung des controlled attenuation parameter (CAP) fehlen zuweilen. Methode:

In einer monozentrischen Untersuchung wurden Patienten mit typischer Pulmonal arterieller Hypertonie (PAH), chronisch thrombembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH) und „atypischer“ PAH (mit kardiopulmonaler Begleiterkrankung) systematisch untersucht. Anhand serologischer und konstitutioneller Befunde wurden der Nonalcoholic fatty liver disease (NAFLD) Score sowie der Fibrose- 4- Index (FIB-4) ermittelt. Mittels TE (FibroScan®) wurde die Lebersteifigkeit gemessen und durch ultraschallgestützte Bestimmung des CAP der Steatosegrad klassifiziert.

Ergebnisse:

Bisher wurden insgesamt 36 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 69 Jahren evaluiert. Davon entsprachen 14 Patienten der Definition einer typischen PAH (Gruppe 1), 19 Patienten den Kriterien einer atypischen PH (Gruppe 2) und drei Patienten einer CTEPH. Verglichen wurden Patienten der Gruppe 1 und 2. Der durchschnittliche Body Mass Index (BMI) betrug 25 kg/m2 in Gruppe 1 bzw. 29 kg/m2 in Gruppe 2. Der NAFLD (Nonalcoholic fatty liver disease) Fibrose Score und der FIB-4- Index waren in Gruppe 2 gegenüber der Gruppe 1 erhöht. Die TE und die CAP Messung waren bei allen 36 Patienten durchführbar. Die Lebersteifigkeit war in Gruppe 1 mit 11,4 kPa gegenüber der Gruppe 2 mit durchschnittlich 20,7 kPa deutlich geringer. Die Bestimmung des CAP ergab in Gruppe 1 mit 225,35 dB/m gegenüber der Gruppe 2 mit 254,63 dB/m Hinweise für ein geringeres Steatoserisiko.

Schlussfolgerung:

Die Messung der Lebersteifigkeit durch TE und die Evaluierung des Steatosegrades durch CAP Messung kann bei Patienten mit kardialer Hepatopathie angewendet werden. Patienten mit atypischer PAH weisen neben erhöhten NAFDL Fibrose Score und FIB-4- Index, eine erhöhte Lebersteifigkeit und ein gesteigertes Steatoserisiko gegenüber Patienten mit typischer PAH auf.