Pneumologie 2018; 72(S 01): S68-S69
DOI: 10.1055/s-0037-1619299
Sektion 14 – Zellbiologie
Freie Vorträge – Titel: Freie Vorträge der Sektion Zellbiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Milztyrosinkinase SYK reguliert die pulmonale Vasokonstriktion

C Tabeling
1   Med. Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie, Charité Universitätsmedizin Berlin
,
J Herbert
1   Med. Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie, Charité Universitätsmedizin Berlin
,
E Boiarina
1   Med. Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie, Charité Universitätsmedizin Berlin
,
AC Hocke
1   Med. Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie, Charité Universitätsmedizin Berlin
,
K Sewald
2   Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, Hannover
,
DJ Lamb
3   Department Respiratory Diseases Research, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Biberach
,
SL Wollin
3   Department Respiratory Diseases Research, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Biberach
,
H Fehrenbach
4   Experimentelle Pneumologie, Programmbereich Asthma und Allergie, Forschungszentrum Borstel
,
WM Kübler
5   Institut für Physiologie, Charité Universitätsmedizin Berlin
,
A Braun
2   Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, Hannover
,
N Suttorp
1   Med. Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie, Charité Universitätsmedizin Berlin
,
N Weissmann
6   Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System, Justus-Liebig-Universität Gießen
,
M Witzenrath
1   Med. Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie, Charité Universitätsmedizin Berlin
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Einleitung:

Syk ist eine intrazellulare Nicht-Rezeptor-Tyrosinkinase, die jüngst als zentraler Mediator glattmuskulärer Konstriktion identifiziert wurde. Ob Syk eine funktionelle Rolle in der pulmonalen Vasokonstriktion ausübt und sich hieraus mögliche therapeutische Implikationen für die pulmonalarterielle Hypertonie (PAH) ableiten lassen, ist gegenwärtig unbekannt.

Methoden:

Das vaskuläre Expressionsprofil von Syk wurde sowohl in humanem (PAH versus Nicht-PAH) als auch in murinem Lungengewebe mittels Konfokal-Mikroskopie charakterisiert. Die funktionelle Rolle von Syk in der pulmonalen Vasokonstriktion wurde mittels Einsatz von Syk- und/oder NO-Inhibitoren in humanen Precision-Cut Lung Slices (PCLS) und in isoliert perfundierten und ventilierten Lungen von Wildtyp-Mäusen oder von eNOS- oder PKCα-defizienten Mäusen untersucht. Die Effekte der Syk-Inhibition auf die PAH-assoziierte pulmonalvaskuläre Hyperreagibilität wurden in isolierten Mauslungen nach Induktion pulmonaler TH2-Inflammation analysiert.

Ergebnisse:

Syk ist sowohl beim Menschen als auch in der Maus in den glatten Gefäßmuskelzellen der Lunge exprimiert. Die Inhibition von Syk hatte eine deutliche Reduktion der Serotonin-, Endothelin-1- und Angiotensin II-induzierten pulmonalen Vasokonstriktion in humanen PCLS und/oder in isoliert perfundierten Mauslungen zur Folge, unabhängig von eNOS oder PKCα. In präkonstringierten Pulmonalgefäßen führte Syk-Inhibition NO-unabhängig zu einer raschen, reversiblen Vasodilatation. Darüber hinaus reduzierte Syk-Inhibition sowohl die hypoxisch pulmonale Vasokonstriktion als auch die TH2-induzierte pulmonalvaskuläre Hyperreagibilität.

Diskussion:

Syk reguliert die pulmonale Vasokonstriktion unabhängig von NO. Unsere Daten implizieren, dass Syk-Inhibition eine innovative Therapieform in der Behandlung der PAH darstellen könnte.