Pneumologie 2018; 72(S 01): S64
DOI: 10.1055/s-0037-1619286
Sektion 10 – Pathophysiologie und Aerosolmedizin
Freie Vorträge – Titel: Freie Vorträge der Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Korrelation von pCO2 und pO2 mit Lungenfunktion und weiteren physiologischen Markern bei Patienten mit fortgeschrittener COPD

M Rötting
1   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg; Zentrum für Translationale Lungenforschung Heidelberg (TLRC-H), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)
,
M Polke
1   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg; Zentrum für Translationale Lungenforschung Heidelberg (TLRC-H), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)
,
N Sarmand
1   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg; Zentrum für Translationale Lungenforschung Heidelberg (TLRC-H), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)
,
FJF Herth
1   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg; Zentrum für Translationale Lungenforschung Heidelberg (TLRC-H), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)
,
D Gompelmann
1   Pneumologie und Beatmungsmedizin, Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg; Zentrum für Translationale Lungenforschung Heidelberg (TLRC-H), Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Hintergrund:

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung ist eine weiterverbreitete Erkrankung, die mit einer Einschränkung des Atemflusses und einer Lungenüberblähung einhergeht. Zudem können durch eine verminderte Gasaustauschfläche und Atempumpenversagen eine Hypoxämie und Hyperkapnie beobachtet werden. Ziel dieser Korrelationsanalyse ist es, einen Zusammenhang zwischen pO2 und pCO2 und Lungenfunktion sowie weiteren physiologischen Parametern zu untersuchen.

Methoden:

In einer retrospektiven Studie aus einem Patientenkollektiv (n = 112) mit fortgeschrittener COPD (Ø FEV1 0,98 l ± 0,3 l; Ø RV 243%± 54%) wurde eine Korrelationsanalyse (Pearson Korrelationskoeffizient) zwischen dem kapillären pO2 (Ø 67,5 ± 10,5 mmHg) und pCO2 (Ø 39,7 ± 5,5 mmHg) mit den Lungenfunktionsparametern (FEV1, VCmax, RV, TLC, je in Litern und % der Norm), Atemkraftmessung (Pimax, Pi 0,1), Body-mass-Index, Transferfaktor (DLCO SB, DLCO/VA), Hämoglobinwert, Erythrozytenkonzentration, Emphysemindex, CaO2 und 6-MWT durchgeführt. Patienten mit einer bereits etablierter Langzeit-Sauerstofftherapie und nicht-invasiver Beatmung wurden aus dem Kollektiv ausgeschlossen.

Ergebnisse:

Es konnten statistisch signifikante Korrelationen (p < 0,05; Pearson Korrelationskoeffizient > 0,3 oder <-0,3) zwischen pCO2 und VCmax(%), FEV1 (l; %), RV (l, %), TLC (l) erhoben werden. Ein erhöhter pCO2 korreliert dabei mit einer Abnahme Vitalkapazität und der FEV1 sowie mit einer Zunahme der Lungenüberblähung (RV und TLC). Hinsichtlich des pO2 konnte lediglich einen negative Korrelation mit dem RV (l) nachgewiesen werden. Alle übrigen ausgewerteten Parameter wiesen keine Signifikanz oder relevante Korrelation auf.

VCmax(%)

FEV1 (l)

RV (l)

TLC (l)

pCO 2

-0,357

(p = 0,0001)

-0,358

(p = 0,0001)

0,45203 (p < 0,0001)

0,31023

(p = 0,0009)

RV (l)

pO 2

-0,38

(p < 0,0001)

Schlussfolgerung:

Es konnte gezeigt werden, dass eine signifikante Korrelation zwischen erhöhten CO2-Partialdrucken und erhöhten Residualvolumina sowie eingeschränkter Ein-Sekundenkapazität besteht. Es bedarf weiterer Untersuchungen, ob durch eine Reduktion des RV und Verbesserung der FEV1, beispielsweise durch endoskopische oder chirurgische Lungenvolumenreduktion, eine Senkung des pCO2 erzielt werden kann.