Pneumologie 2018; 72(S 01): S61
DOI: 10.1055/s-0037-1619279
Sektion 2 – Endoskopie
Freie Vorträge – Titel: Highlights der Interventionellen Pneumologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Retrospektive Analyse von 27 Fallverläufen nach Implantation selbstexandierender gecoverter Nitinol Y-Carina-Stents

F Tenk
1   Medizinische Klinik A, Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsklinikum Münster
,
LH Schmidt
1   Medizinische Klinik A, Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsklinikum Münster
,
A Hansmeier
1   Medizinische Klinik A, Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsklinikum Münster
,
AB Schulze
1   Medizinische Klinik A, Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsklinikum Münster
,
R Wiewrodt
1   Medizinische Klinik A, Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsklinikum Münster
,
G Evers
1   Medizinische Klinik A, Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsklinikum Münster
,
D Görlich
2   Institut für Statistik und Biometrie, Universitätsklinikum Münster
,
G Lenz
3   Medizinische Klinik A, Hämatologie und Onkologie, Universitätsklinikum Münster
,
M Mohr
1   Medizinische Klinik A, Schwerpunkt Pneumologie, Universitätsklinikum Münster
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Einleitung:

Stenosen und Fisteln im Bereich der Hauptkarina stellen eine besondere Herausforderung der interventionellen Pneumologie dar. Seit einigen Jahren kann der selbstexpandierende Y-Carina-Stent (Leufen Medical GmbH, Berlin) eingesetzt werden. Zwar gilt die Implantation als weniger aufwendig, jedoch wird eine vermehrte Sekretretention für dieses Modell beschrieben. Ziel dieser retrospektiven Analyse ist es, die periinterventionellen und langfristigen Komplikationen der Anwendung sowie die indikationsbezogenen Ergebnisse nach Implantation auszuwerten. Systematische Datensammlungen zur Anwendung liegen nicht vor.

Material und Methoden:

Wir untersuchten retrospektiv die klinischen Verläufe sowie die Dauer bis zur Entlassung nach Intervention und die Überlebenszeit von n = 27 Patienten (n = 22 mit maligner Grunderkrankung, n = 5 Patienten mit nicht maligner Grunderkrankung) bei denen zwischen 2007 und 2017 ein Y-Carina-Stent implantiert wurde.

Ergebnisse:

Insgesamt sind n = 31 Implantationen durchgeführt worden. Bei n = 4 Patienten (15%) erfolgte im Verlauf ein Stentwechsel. Es wurden dabei in n = 20 Fällen (74%) Y-Stents eingesetzt, um tracheobronchiale Stenosen und in n = 11 Fällen (41%) um tracheobronchiale Fisteln zu behandeln. Schwere Komplikationen, wie Perforationen, traten nach einer Intervention auf. Ein Sekretverhalt als leichtgradige Komplikation wurde bei n = 25 Patienten (81%) beobachtet. Die therapieassoziierte Mortalität als Indikator für schwere Komplikationen lag bei 3% (n = 1 Patient, 34 Tage nach Implantation). Technisch war die Implantation in allen untersuchten Fällen erfolgreich. Bei 28 Implantationen (90%) kam es zu einer umgehenden, subjektiven klinischen Besserung. Postinterventionell konnten die Patienten bei 24 Implantationen aus dem stationären Aufenthalt entlassen werden.

Diskussion:

Nach retrospektiver Auswertung unseres Patientenkollektivs lässt sich der interventionelle bronchoskopische Einsatz von Y-Carina-Stents vor allem als schnelle, komplikationsarme und technisch gut durchführbare temporäre Methode bei Patienten mit symptomatischen tracheobronchialen Stenosen und Fisteln empfehlen.