Pneumologie 2018; 72(S 01): S49
DOI: 10.1055/s-0037-1619249
Sektion 7 – Klinische Pneumologie
Posterbegehung – Titel: Interstitielle und granulomatöse Lungenerkrankungen II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Antinukleare Antikörper bei Patienten mit exogen allergischer Alveolitis (EAA): Untersuchung der klinischen Relevanz in einem Einzelzentrum

F Bonella
1   Schwerpunkt Interstitielle und Seltene Lungenerkrankungen, Ruhrlandklinik, Universitätsmedizin Essen
,
J Sennekamp
2   Malteser Lungen- und Allergiezentrum, Bonn
,
M Joest
2   Malteser Lungen- und Allergiezentrum, Bonn
,
M Rolke
3   Gemeinschaftspraxis Drs. M. Rolke und P. Rückert, Aschaffenburg
,
J Guzman
4   Allgemeine und Experimentelle Pathologie, Ruhr Universität, Bochum
,
U Costabel
1   Schwerpunkt Interstitielle und Seltene Lungenerkrankungen, Ruhrlandklinik, Universitätsmedizin Essen
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Einleitung:

ANA werden bei 30 – 40% der Patienten mit idiopathischen interstitiellen Pneumonien und bei etwa 15 – 20% der Patienten mit EAA beschrieben. Die klinische Bedeutung dieser Autoantikörper ist vor allem bei EAA noch nicht vollständig untersucht worden.

Ziel:

Die Häufigkeit von antinukleären und antizytoplasmatischen humanen IgG-Antikörpern (ANA) und deren Korrelation mit klinischen Variablen und dem Krankheitsverlauf bei EAA zu untersuchen.

Patienten und Methoden:

64 Patienten mit EAA (40 F, 24 M), die sich in der Ruhrlandklinik im Zeitraum 2007 – 2013 in Behandlung befanden, wurden retrospektiv ausgewertet. Die Untersuchung auf ANA wurde mittels indirekter Immunfluoreszenz (iIFT) durchgeführt. Mit dem iIFT wurden die Antikörpertiter und die Immunfluoreszenz-Muster der humanen IgG-Antikörper gegen Kern- und Zytoplasmabestandteile von HEp-2-Zellen bestimmt (positiv bei einem Titer ≥1:160). Krankheitsprogression wurde als Abfall der FVC > 10% Soll und/oder der DLCO ≥15% Soll und/oder Zunahme des radiologischen Befunds definiert.

Ergebnisse:

Von 64 untersuchten Patienten hatten 56 eine chronische und 8 eine akute/subakute EAA. Während der Beobachtungszeit (Durchschn. 38 ± 2, Range 1 – 60 Monate) hatten 24 Patienten (37,5%) einen Krankheitsprogress. Bei 25 Patienten (39%) wurde eine ANA- Positivität nachgewiesen. Tendenziell wurden ANA häufiger bei Frauen als bei Männern (47 vs. 33%, p = 0,06) und bei älteren Patienten (p = 0,07) nachgewiesen. Kein Unterschied fand sich in Lungenfunktion, Blutgaswerten und Serum LDH zwischen ANA positiven und ANA negativen Patienten. ANA positive wiesen eine höhere BAL-Neutrophilenzahl als ANA negative Patienten auf (14 ± 4 vs. 6 ± 1, p = 0,015). ANA Positivität korrelierte nicht mit Krankheitsdauer, Krankheitsprogression oder Überleben.

Schlussfolgerung:

In unserer Kohorte fand sich eine ANA Positivität bei EAA häufiger als zuvor beschrieben, jedoch ohne Bezug zu Krankheitsaktivität oder Verlauf.