Pneumologie 2018; 72(S 01): S43-S44
DOI: 10.1055/s-0037-1619232
Sektion 2 – Endoskopie
Posterbegehung – Titel: EBUS & ELVR
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erfolgreiche Fistelokklusion mittels Endobronchialventilen bei therapierefraktärem Spontanpneumothorax bei Pneumocystis jiroveci-Pneumonie

S Bader
1   I. Medizinische Klinik, Klinikum Augsburg
,
C Faul
1   I. Medizinische Klinik, Klinikum Augsburg
,
S Raab
2   Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Klinikum Augsburg
,
M Schwaiblmair
1   I. Medizinische Klinik, Klinikum Augsburg
,
TM Berghaus
1   I. Medizinische Klinik, Klinikum Augsburg
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Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Wir berichten über einen kritisch kranken Patienten mit Spontanpneumothorax bei Pneumocystis jiroveci-Pneumonie im Rahmen einer HIV-Infektion. Nach Anlage und mehrfacher Korrektur zweier Thoraxdrainagen sowie der Durchführung einer Pleurodese entschieden wir uns bei persistierendem Fistelfluss und hohem Operationsrisiko für die endobronchiale Ventilimplantation zur Fistelokklusion. Nach endobronchialer Blockade des rechten Oberlappens kommt es zu einer deutlichen Abnahme des Fistelflusses. Eine Fistellokalisation auf Subsegmentebene gelingt nicht, so dass der gesamte rechte Oberlappen mit drei Endobronchialventilen okkludiert wird. Die Thoraxdrainage wird für weitere acht Tage belassen, der Fistelfluss sistiert bei gut entfalteter Lunge schließlich vollständig. Ein Pneumothorax kann auch im Verlauf von zwei Jahren nicht mehr beobachtet werden.

Der Spontanpneumothorax ist eine bekannte Komplikation bei der Pneumocystis jiroveci-Pneumonie. Bei persistierender Luftfistel sollte die endobronchiale Ventilimplantation zur Fistelokklusion als Therapieoption erwogen werden. In Fallberichten konnten bereits Erfolge mit Sistieren des Fistelflusses in bis zu 48% der Fälle verzeichnet werden.