Pneumologie 2018; 72(S 01): S40
DOI: 10.1055/s-0037-1619223
Sektion 11 – Pneumologische Onkologie
Posterbegehung – Titel: Lungenkarzinom I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Isolierte Thoraxperfusion mit Chemofiltration zur Behandlung des fortgeschrittenen Pleuramesothelioms

KR Aigner
1   Medias Klinikum GmbH & Co KG, Burghausen
,
E Selak
1   Medias Klinikum GmbH & Co KG, Burghausen
,
S Gailhofer
1   Medias Klinikum GmbH & Co KG, Burghausen
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Behandlung des malignen Pleuramesothelioms und insbesondere der Stellenwert der chirurgischen Behandlung wird kontrovers diskutiert zumal Radikaloperationen, welche mit deutlicher Morbidität einhergehen, bislang zu keinem klaren Überlebensvorteil geführt haben. Wir berichten über die Ergebnisse einer laufenden Phase II Studie mit regionaler Chemotherapie in Form der isolierten Thoraxperfusion mit Chemofiltration (ITPF).

Material und Methodik:

Bislang wurden 28 Patienten mit fortgeschrittenem Pleuramesotheliom in die Studie eingebracht. Die vaskuläre Isolation des Thorax erfolgte durch Platzieren eines venösen und arteriellen Stopflow-Ballonkatheters über die Leistengefäße. Aorta und V. cava wurden in Zwerchfellhöhe blockiert, die Oberarme mit Blutdruckmanschetten. Die Chemotherapie bestand aus 60 mg/m2 Cisplatin und 15 mg/m2 Mitoxantron, welche direkt in die Aorta descendens als protrahierter Bolus infundiert wurden. Die Isolationsphase betrug 15 Minuten. Nach Entfernung der Blockaden wurde zur Senkung der systemischen Toxizität 4 Liter Filtrat abfiltiert. Endpunkte der Studie waren Überleben und Lebensqualität.

Ergebnisse:

Von 28 Patienten waren 5 voroperiert, 10 Patienten hatten Chemotherapie und 5 Patienten waren zusätzlich bestrahlt. Insgesamt wurden 162 Perfusionszyklen durchgeführt. Die Toxizität war in Folge der Chemofiltration milde, WHO Grad I, Leukopenie und Thrombopenie bei 9 Patienten und Mukositis Grad I bei 6 Patienten. Die häufigste postoperative Komplikation war die inguinale Lymphfistel bei 40% der Patienten. Gastrointestinale oder – Neurotoxizität wurden nie beobachtet. Die Überlebensrate nach einem Jahr war 49%, nach 2 und 3 Jahren 31% und nach 5 Jahren 18%. Die mediane Überlebensrate betrug 12 Monate und die progressionsfreie Zeit 9 Monate.

Zusammenfassung:

Die isolierte Thoraxperfusion erweist sich beim fortgeschrittenen Pleuramesotheliom, in Progression nach Standardtherapien als sehr effektiv und nebenwirkungsarm und zeigt vergleichsweise lange Überlebensraten bei guter Lebensqualität.