Pneumologie 2018; 72(S 01): S26
DOI: 10.1055/s-0037-1619186
Sektion 7 – Klinische Pneumologie
Posterbegehung – Titel: Interstitielle und granulomatöse Lungenerkrankungen I, Lungentransplantation
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Charakterisierung potentieller inflammatorischer und immunologischer Biomarker bei aktiver und inaktiver Sarkoidose

K Brathe
1   Sektion Pneumologie, Klinik III für Innere Medizin, Herzzentrum der Universität zu Köln
,
B Hennig
1   Sektion Pneumologie, Klinik III für Innere Medizin, Herzzentrum der Universität zu Köln
,
D Ladage
1   Sektion Pneumologie, Klinik III für Innere Medizin, Herzzentrum der Universität zu Köln
,
K Frank
1   Sektion Pneumologie, Klinik III für Innere Medizin, Herzzentrum der Universität zu Köln
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Hintergrund:

Sarkoidose ist eine granulomatöse Multisystemerkrankung, die durch Bildung von Epitheloidzellgranulomen charakterisiert ist und vorwiegend die Lunge betrifft. In der Immunpathogenese der Sarkoidose spielt eine TH 1 dominierte Immunantwort mit einem entsprechenden proinflammatorischen Zytokinmilieu eine entscheidende Rolle. Ziel unserer Studie war die Bedeutung verschiedener serologischer Marker als Aktivitätsparameter zur Einschätzung der Krankheitsaktivität der Sarkoidose zu evaluieren.

Material und Methoden:

Unsere prospektiv untersuchte Studienpopulation bestand aus 15 Sarkoidosepatienten mit aktiver Erkrankung, 17 Sarkoidosepatienten mit inaktiver Erkrankung und 14 Kontrollpatienten, bei denen einmalig die Serumkonzentrationen von CRP, ACE, sIL2-Rezeptor, TNF-α, SAA, Lysozym IL-6, IL-8, IL-10, Immunglobulinen und IgG-Subtypen bestimmt wurden. Ergänzt wurde die Erhebung des klinischen Status durch Durchführung einer Lungenfunktion sowie durch Beantwortung des SGRQ-Fragebogens.

Ergebnisse:

Sarkoidosepatienten mit aktiver Erkrankung wiesen verglichen mit Sarkoidosepatienten mit inaktiver Erkrankung signifikant höhere Serumkonzentrationen (Median (Interquartilsabstand)) von CRP (4,4 (9,1) vs. 3 (1,1)mg/l, p = 0,005), sIL2-Rezeptor (930 (636) vs. 504 (248) kU/I, p = 0,027), TNF-α (1,3 (0,6) vs. 1 (0) pg/ml, p = 0,014), Lysozym (27,1 (16,8) vs. 12,9 (13,5)mg/l, p = 0,003) und IL-6 (5 (5) vs. 2 (1) ng/l, p = 0,015) auf. IgM war bei aktiver Erkrankung signifikant höher als bei der Kontrolle (1,2 (0,7) vs. 0,8 (0,6)g/l, p = 0,009), nicht aber als bei inaktiver Erkrankung. ACE zeigte sich sowohl bei aktiver als auch bei inaktiver Erkrankung im Vergleich zur Kontrolle signifikant erhöht (48 (75) vs. 15 (19,5) U/I, p = 0,001 bzw. 34 (39) vs. 15 (19,5) U/I, p = 0,023).

Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse zeigen, dass eine klinisch aktive Erkrankung erhöhte Serumkonzentrationen verschiedener serologischer Marker, die mit Entzündungsprozessen assoziiert sind, aufweist. Diese serologischen Marker können zur Einschätzung der Aktivität der Erkrankung nützlich sein. Weitere prospektive Studien mit größerer Fallzahl und Follow-up sind nötig, um die Eignung dieser Marker als Aktivitäts- und Verlaufsparameter an einer größeren Stichprobe zu evaluieren.