Pneumologie 2018; 72(S 01): S24-S25
DOI: 10.1055/s-0037-1619182
Sektion 7 – Klinische Pneumologie
Posterbegehung – Titel: Interstitielle und granulomatöse Lungenerkrankungen I, Lungentransplantation
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prognosefaktoren vor Lungentransplantation

T Reichert
1   Medizinische Klinik und Poliklinik III, Universitätsmedizin Mainz
,
A Kümmel
1   Medizinische Klinik und Poliklinik III, Universitätsmedizin Mainz
,
I Schmidtmann
2   Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik, Universitätsmedizin Mainz
,
R Buhl
1   Medizinische Klinik und Poliklinik III, Universitätsmedizin Mainz
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

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Ziel:

Die Lungentransplantation (LTx) stellt die letzte mögliche Behandlungsoption bei terminalen Lungenerkrankungen dar. Im Vergleich zu anderen Organtransplantation haben lungentransplantierte Patienten nach der Transplantation mit einem medianen Überleben von 6,0 Jahren die mit Abstand schlechteste Prognose. Ziel der Studie war die retrospektive Identifizierung von Faktoren vor der Transplantation, die die Überlebenszeit ab der Transplantation vorhersagen. Sekundärer Endpunkt war unter anderem ein kombinierter Endpunkt (KE) aus der Zeit bis zum Eintreten einer Abstoßung BOS Grad III oder von Heimsauerstoffpflicht, beides Faktoren, die für die Patienten eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität bedeuten.

Methoden:

Die Stichprobe umfasst alle an der Universitätsmedizin Mainz erstmalig lungentransplantierten Patienten (n = 103). Mittels COX-Regression und Kaplan-Meier Analyse wurden verschiedenste Parameter jeweils mit ihrer medianen Eintrittszeit und ihrem Einfluss auf die Endpunkte verglichen.

Ergebnisse:

Im Unterschied zu bisher veröffentlichten Studien fanden wir eine starke Korrelation von verminderter Knochendichte mit verkürztem Überleben (Überlebenszeit 143,3 Monate bei normaler Knochendichte vs. 4,9 Monate bei Osteoporose Grad III (p < 0,001) und mit verkürzter Zeit bis zum Eintreten des KE (81,7 vs. 4,7 Monate, p < 0,001). Andere ähnlich starke Einflussfaktoren waren die Dauereinnahme von Analgetika (Überleben 101,2 vs. 44,6 Monate, p = 0,013; KE 75,5 vs. 21,0 Monate, p = 0,039), das Vorhandensein eines Aortenklappenvitiums (Überleben 101,2 vs. 26,7 Monate, p = 0,093; KE 75,2 vs. 14,9 Monate, p = 0,013) und einer Linksherzhypertrophie (Überleben 108,8 vs. 18,5 Monate, p = 0,003; KE 75,5 vs. 17,7 Monate, p = 0,002).

Fazit:

Osteoporose, Analgetika-Einnahme, Aortenklappenvitien und Linksherzhypertrophie waren in unserem Patientenkollektiv starke negative Prognosefaktoren. Dies sollte bei der Auswahl von Transplantationskandidaten berücksichtigt werden.