Pneumologie 2018; 72(S 01): S16
DOI: 10.1055/s-0037-1619159
Sektion 7 – Klinische Pneumologie
Posterbegehung – Titel: Asthma I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mepolizumab – Wirksamkeit und Prädiktoren für ein Therapieansprechen im klinischen Alltag

N Drick
1   Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover
,
T Welte
1   Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover
,
J Fuge
1   Klinik für Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover
,
H Suhling
2   Medizinische Hochschule Hannover
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Hintergrund:

Die Therapie von Patienten mit schwerem Asthma bronchiale und nachgewiesener Bluteosinophilie ist seit kurzem mit Interleukin-5 (IL-5)-Antikörpern möglich. Die Therapie ist für viele Patienten vielversprechend aber Berichte über klinische Erfahrungen sind rar. Ziel der Analyse war die Wirksamkeit im klinischen Alltag zu überprüfen und mögliche Prädiktoren für ein Therapie-Ansprechen bzw. -Versagen zu detektieren.

Patienten und Methoden:

Eine monozentrische, retrospektive Datenbankanalyse von 36 Patienten mit einem schwerem Asthma bronchiale unter Therapie mit Mepolizumab erfolgte. Patienten wurden anhand von drei Kriterien als Therapie-Responder identifiziert, mindestens 2 Kriterien mussten erfüllt sein: Verbesserung des subjektiven Befindens unter Therapie, lungenfunktionelle Verbesserung (Anstieg der FEV1 ≥10%) und Abfall der Eosinophilen im Differenzial-Blutbild auf < 300/µl. Zur Auswertung wurden Daten der Lungenfunktion, der Blutgasanalyse (BGA), FeNO Werte, Laborwerte, sowie klinische Daten der Lebensqualität, Medikation und Exazerbationsraten herangezogen.

Ergebnisse:

Von den 36 Patienten wurden 29 Patienten (81%) als Therapie-Responder klassifiziert. Ein Abfall der Eosinophilen auf < 300/µl zeigte sich bei allen Patienten, eine subjektive Verbesserung der klinischen Beschwerden lag bei 97% vor und ein Anstieg der FEV1 konnte bei 76% gezeigt werden. Neben einer Senkung der Exazerbationsrate zeigte sich in der Responder-Gruppe ein signifikanter Anstieg der Lungenfunktion und des kapillären p02. Keine Unterschiede ergaben sich in Bezug auf die Anzahl der Eosinophilen bei Therapiebeginn, das Körpergewicht, den Raucherstatus sowie das Vorliegen einer Allergie.

Schlussfolgerung:

Prädiktive Faktoren für ein Therapieansprechen oder -versagen vor Beginn der Therapie konnten nicht identifiziert werden. Für ein Therapieansprechen kann jedoch die Verbesserung des pO2 und der Lungenfunktion verwendet werden, die subjektive Einschätzung mittels Visueller Analogscala zeigt einen Zugewinn an Lebensqualität bei Therapieansprechen.