Pneumologie 2018; 72(S 01): S13-S14
DOI: 10.1055/s-0037-1619153
Sektion 7 – Klinische Pneumologie
Posterbegehung – Titel: Asthma I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Unterschiedliche Behandlungsschwerpunkte in der ambulanten und stationären pneumologischen Versorgung

SD Herkenrath
1   Institut für Pneumologie an der Universität zu Köln; Klinik für Lungen- und Bronchialerkrankungen, Krankenhaus Bethanien gGmbH
,
M Treml
2   Institut für Pneumologie an der Universität zu Köln
,
I Kietzmann
2   Institut für Pneumologie an der Universität zu Köln
,
WJ Randerath
3   Klinik für Pneumologie und Allergologie, Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin, Krankenhaus Bethanien GmbH, Köln
,
NK Mülleneisen
4   Asthma und Allergiezentrum, Leverkusen
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Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Einleitung:

Die ärztlichen Anforderungen der ambulanten und stationären Patientenversorgung können je nach Fachbereich erheblich variieren. Während z.B. in der Gynäkologie oder Orthopädie naturgemäß erhebliche Unterschiede vorliegen, wachsen in der Pneumologie stationäre und ambulante Versorgung weiter zusammen. Auf Basis der ICD-10-Codes beschreiben wir hier gemeinsame und unterschiedliche Behandlungsschwerpunkte der ambulanten und stationären pneumologischen Versorgung.

Methodik:

Die 100häufigsten ICD-10-Codes pneumologischer Arztpraxen (Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein, Q3 2106, 142431 Fälle) wurden mit Daten einer pneumologischen Fachklinik (Krankenhaus Bethanien, Solingen) des Jahres 2016 (5211 Fälle) verglichen. Die KV-Daten erlauben keine Differenzierung zwischen Haupt- und Nebendiagnosen. Um dem sich hieraus ergebenden überproportionalen Anteil von Nebendiagnosen (z.B. Art. Hypertonie/Diabetes) zu begegnen, wurden nur ICD-10-Codes aus dem pneumologischen Fachbereich betrachtet. Inhaltlich ähnliche Codes wurden zusammengefasst.

Ergebnisse:

Im Krankenhaus wurden 6,3 Diagnosen/Fall verschlüsselt, in der pneumologischen Praxis 3,8. Abbildung 1 zeigt die 5häufigsten pneumologischen Diagnosen im ambulanten Bereich und deren Anteil im stationären Bereich. Abbildung 2 zeigt die Ergebnisse aus Sicht des stationären Bereiches.

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Abb. 1
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Abb. 2

Schlussfolgerung:

Während die chronische Bronchitis/COPD (ohne Berücksichtigung des Schweregrades) ambulant und stationär von vergleichbarer relativer Häufigkeit ist, zeigen sich insbesondere bei Asthma bronchiale und der (akuten u. chron.) respiratorischen Insuffizienz deutliche Unterschiede. Letztere (als schwerwiegende Folge zugrundeliegender Erkrankungen wie z.B. der COPD) wird also überwiegend im stationären Bereich einer pneumologischen Klinik behandelt. Asthma und Heuschnupfen als klassisch allergologische Krankheitsbilder hingegen stehen im Fokus der niedergelassenen Pneumologen. Dort ist auch die Tabaksucht hinsichtlich Prävention, Entwöhnung und Folgekrankheiten ein Schwerpunkt, während in der Klinik vornehmlich die Spätfolgen des Tabakkonsums behandelt werden.