Pneumologie 2018; 72(S 01): S11
DOI: 10.1055/s-0037-1619146
Sektion 13 – Thoraxchirurgie
Freie Vorträge – Titel: Thoraxchirurgie Varia
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Beitrag der Zytologie zur Diagnostik von Thymustumoren

LIS van der Linde
1   Lungenclinic Großhansdorf
,
H Shuaib
1   Lungenclinic Großhansdorf
,
F Stellmacher
2   Klinische und Experimentelle Pathologie, Forschungszentrum Borstel
,
KF Rabe
3   Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie, Lungenclinic Großhansdorf GmbH
,
L Welker
1   Lungenclinic Großhansdorf
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Einleitung:

Kleine Gewebeproben und Zytologien werden zunehmend zur Diagnostik pulmonaler und mediastinaler Läsionen herangezogen. Zytologische Verfahren erlauben die valide Erkennung der Histogenese derartiger Tumoren, mithin die häufig für Thoraxchirurgen essentielle Unterscheidung zwischen epithelialen und mesenchymalen Neoplasien, primären pulmonalen Tumoren, Metastasen und lymphatischen Neoplasien. Sie dienen im breiten Umfang zur Ausdehnungs- und Ausbreitungsdiagnostik häufiger thorakaler Tumoren. Zwangsläufig geraten die seltenen und zytologisch schwer typisierbaren Neoplasien des Thymus in den Fokus. Daraus ergibt sich die Frage nach dem Beitrag zytologischer Verfahren zur Diagnostik von Thymustumoren.

Methodik:

In der Zeit von 1997 bis 2016 wurden in der LungenClinic Großhansdorf von 129 Patienten (65 w, Ø 60,1 Jahre, 64 m, Ø 51,3 Jahre) Thymustumoren reseziert. Die Ergebnisse von 356 korrespondierenden zytologischen Proben (101 Feinnadelaspirate, 220 Imprintpräparate, 18 Ergüsse, 10 Bronchialsekrete und 7 Bürstenbiopsien) wurden mit den Ergebnissen der histologisch untersuchten Resektate verglichen.

Ergebnisse:

Nach Vorlage der abschließenden histologischen Aufarbeitung fanden sich erwartungsgemäß bei Typ-B1-, B2- und B3-Thymomen, sowie den Thymuskarzinomen, die größte Zahl konkordanter zytologischer Befunde (in 28 von 34 Fällen bzw. 23 von 31 Fällen).

Diskussion:

Die Vielfalt auftretender Zellrassen und Wachstumsmuster sind eine differenzialdiagnostische Herausforderung. Die korrekte Diagnose ist von der Qualität des Biopsiematerials und der Expertise des Zytologen abhängig. Insofern die Erkennung eines vorliegenden Subtyps an eine quantitative Einschätzung unterschiedlicher Zellrassen gebunden ist, gerät die Zytologie an ihre methodischen Grenzen.

Schlussfolgerung:

Anamnese, klinisch-radiologische Befunde und Immunzytochemie ermöglichen die zytologische Diagnose von Thymustumoren mit großer diagnostischer Sicherheit.