Pneumologie 2018; 72(S 01): S6-S7
DOI: 10.1055/s-0037-1619132
Sektion 6 – Kardiorespiratorische Interaktion
Freie Vorträge – Titel: Kardiale Funktion bei pneumologischen Patienten, neue Messmethoden und Frühdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Spiroergometrie bei CPFE

M Westhoff
1   Klinik für Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, Lungenklinik Hemer, Universität Witten-Herdecke
,
P Litterst
2   Lungenklinik Hemer
› Author Affiliations
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Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Einleitung:

Die CPFE weist einen besonderen Stellenwert unter den fibrosierenden Lungenerkrankungen auf, sowohl bezüglich der Entwicklung maligner pulmonaler Tumoren als auch einer pulmonalen Hypertonie (PH). Bei belastbaren Patienten stellt sich die Frage ob die Spiroergometrie (CPX) Unterschiede zwischen solchen mit und ohne PH aufzeigt.

Methodik:

Erfassung von CPFE-Patienten im Zeitraum 1.1.2010 bis 31.6.2017 gemäss typischem CT-Befund (apikales Lungenemphysem und basale Fibrose), sowie lungenfunktionstypischer Veränderungen (normale bis gering erniedrigte VC, FVC und FEV1/[F]VC, erniedrigte TLCO). CPX bei belastbaren Patienten ohne Ruhe-Hypoxämie.

Ergebnisse:

Von 72 CPFE-Patienten konnten n = 24 (67,4 ± 9,5J, BMI 26,8 ± 4,6 kg/m2) spiroergometriert werden. Deren FEV1 betrug 95,4 ± 16,8%-Soll, die FEV1/FVC 72,7 ± 8,6%-Soll, die TLC 95,0 ± 15,7%-Soll, die TLCO 38,8 ± 12,2%-Soll. In der BGA pO2 70,5 ± 10,7 mmHg, pCO2 36,0 ± 3,3 mmHg, SaO2 94,5 ± 2,2%. 6 Patienten mit PH hatten gegenüber denen ohne PH eine signifikant niedrigere SaO2 (%), TLCO [%-Soll] und TLCO/VA [%-Soll] (92,5 ± 2,0 vs. 95,2 ± 1,9; 24,9 ± 5,9 vs. 43,4 ± 10,0; 37,5 ± 6,9 vs. 53,3 ± 12,0). Neben der Totraumventilation (p < 0,05) ergaben sich zwischen Patienten mit und ohne PH hochsignifikante Unterschiede (p < 0,01) für: peak-VO2 (918 ± 122 ml vs. 1397 ± 387 ml, VO2/kg IBW/min (13,1 ± 2,7 ml vs. 19,5 ± 5,0 ml), peak-AaDO2 (66,8 ± 3,5 mmHg vs. 44,9 ± 10,2 mmHg), AaDO2 an der VT1 (57,5 ± 3,3 mmHg vs. 37,9 ± 9,9 mmHg), aerobe Kapazität (6,6 ± 1,7 ml O2/Watt vs. 8,9 ± 1,6 mlO2/Watt), VE/VCO2-slope (58,6 ± 17,9 vs. 39,2 ± 7,8) und PaetCO2 (12,5 ± 2,1 vs. 7,9 ± 3,6). Die Wattzahl unterschied sich nicht signifikant (63 W vs. 88 W).

Diskussion:

Patienten mit CPFE und PH weisen gegenüber CPFE-Patienten mit normalen Ruhedruckwerten eine deutlich eingeschränkte TLCO auf. Spiroergometrisch korrelieren hiermit eine reduzierte VO2, aerobe Kapazität und Atemeffizienz, eine erhöhte Totraumventilation und AaDO2. Diese müssen neben den durch die Grunderkrankung bedingten Gasaustauschstörungen der zusätzlichen pulmonal-vaskulären Pathologie zugeschrieben werden. Inwieweit Änderungen der Steigung des VE/VCO2-Slopes unter Belastung Hinweis auf eine Belastungs-PH sind, müsste durch parallele Rechtherzkatheter-Untersuchungen geklärt werden.