Arthritis und Rheuma 2016; 36(01): 21-25
DOI: 10.1055/s-0037-1616810
Kinder-rheumatologie/Leitsymptom Hüftschmerz
Schattauer GmbH

Insuffizienzfrakturen des Beckens und des Hüftgelenks

Insufficiency fractures of the pelvis and hip
A. S. Spiro
1   Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
,
J. V. Nüchtern
1   Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
,
J. M. Rueger
1   Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
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Publication Date:
22 December 2017 (online)

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Zusammenfassung

Insuffizienzfrakturen treten bei normaler Belastung in geschwächtem Knochen auf. Betroffen sind meist ältere Frauen, die an einer Osteoporose leiden. Diese Frakturen werden häufig im Bereich des Sakrums diagnostiziert, können aber auch am Femurkopf und Schenkelhals auftreten. Eine eindeutige Lokalisierung der Schmerzen ist zumeist nicht sicher möglich, wodurch die Frakturen nicht selten übersehen werden. In den meisten Fällen lassen sich diese Frakturen im Bereich des hinteren Beckenringes und des Hüftgelenks nicht mittels konventioneller Röntgendiagnostik detektieren. Eine Schnittbilddiagnostik ist bei Verdacht auf das Vorliegen solcher Frakturen unerlässlich. Neben konservativen Verfahren mit Entlastung oder Teilbelastung der betroffenen Extremität für mehrere Wochen können operative Verfahren wie die transiliosakrale Verschraubung bei Insuffizienzfrakturen des Sakrums zur Ausheilung dieser Frakturen führen. Entscheidend ist die begleitende Therapie der meist zugrundeliegenden Osteoporose, um langfristig ein gutes Ergebnis zu erzielen und das Auftreten weiterer Insuffizienzfrakturen verhindern zu können.

Summary

Insufficiency fracture occurs when normal or physiological stress is applied to weakened bone. Most oft the patients are elderly women with osteoporosis. Fractures of the sacrum are common, but subchondral fractures of the femoral head and femoral neck fractures were also reported in this context. Clinical examination combined with X-ray is usually not sufficient to detect insufficiency fractures of the pelvis and hip. In these cases a CT or MRI scan should be performed. Conservative and surgical treatment options are feasible. Patients receiving conservative treatment are usually kept non-weight-bearing or partial weight-bearing for 6 to 8 weeks. Surgical treatment includes iliosacral screw fixation for the management of sacral insufficiency fractures. Osteoporosis therapy should be initiated to improve fracture healing and to prevent further insufficiency fractures.