Z Geburtshilfe Neonatol 2017; 221(S 01): E1-E113
DOI: 10.1055/s-0037-1607726
Poster
Klinisch praktische Geburtshilfe (Vaginale Geburt, Sektio, Notfälle)
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Periduralanästhesie im geburtshilflichen Kontext – Ein Vergleich zum Einsatz der Walking-PDA im Florence-Nightingale-Krankenhaus, Düsseldorf

V Herrmann
1   Florence-Nightingale-Krankenhaus, Düsseldorf, Germany
,
K Meißner
1   Florence-Nightingale-Krankenhaus, Düsseldorf, Germany
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Publication Date:
27 October 2017 (online)

 

Fragestellung:

Die Periduralanästhesie (PDA) ist eine weit verbreitete Maßnahme zur Schmerzlinderung während der Geburt. Sie wird als wirksamste und effektivste Möglichkeit zur Schmerzlinderung beschrieben. In der Geburtshilfe wird sie mit einer Inzidenz von 70% – 90% zur Schmerzlinderung eingesetzt. Dabei bedingen die Medikamente sowie deren Dosierung die Art der PDA.

Im Jahre 2009 wurde die PDA im Florence-Nightingale-Krankenhaus, Düsseldorf, mittels Perfusor gesteuert. Die Zusammensetzung bestand aus Ropivacain 0,2% und Sufentanil 0,4mcg/ml mit einer Laufrate von 4 ml/h. Seit 2016 wird die Walking-PDA eingesetzt. Hierfür werden PCA-Pumpen mit Ropivacain 0,133% sowie Sufentanil 0,4mcg/ml befüllt. Die Pumpenprogrammierung beinhaltet eine kontinuierliche Laufrate von 4 ml/h sowie einem Patientengesteuerten Bolus von 4 ml/h mit einer Sperrzeit von 20 Min..

In der Literatur wird der Periduralanästhesie eine prolongierende Auswirkung sowohl auf die Eröffnungs- als auch die Austreibungsphase zugeschrieben. Hieraus entwickelte sich die Frage, ob der Einsatz der Walking-PDA einen zu bewertenden Vorteil ausmacht.

Hypothese:

Die Walking-PDA zeigt gegenüber der per Perfusor gesteuerten PDA positive Effekte in Bezug auf die Geburtsdauer ab Periduralkatheter-Anlage.

Methodik:

Quantitatives Forschungsdesign. Datenermittlung: Anonymisierte Auswertung der digitalisierten Archivakten in Bezug auf die Einschlusskriterien; Gegenüberstellung der Stichproben aus den Geburtenjahren 2009 zu 2016. Stichprobe: n = 42. Einschlusskriterien: Erstgebärende; mit spontanem Geburtsbeginn ohne Einleitung; ab 37+0 Schwangerschaftswochen (SSW); PDK-Anlage bei MM 4 cm.

Ergebnis:

Die ausgewerteten Daten zeigen, dass die definierte Geburtsphase in der Gruppe der Gebärenden mit Walking-PDA um 116,09 Min. gegenüber der Kontrollgruppe mit der per Perfusor gesteuerten PDA verkürzt ist.

Schlussfolgerung:

Die durchgeführte Auswertung zeigt in Hinblick auf die aufgestellte Hypothese eine Richtung zugunsten der Walking-PDA auf. Um eine aussagekräftigere Evaluation der klinikinternen Zahlen darstellen zu können, ist es wünschenswert, die Stichprobe auf das jeweils gesamte Geburtenjahr auszuweiten.