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DOI: 10.1055/s-0037-1607656
Modellierung der Cholesterin-Syntheserate bei Cholesterin-Deprivation im IUGR Feten
Publication History
Publication Date:
27 October 2017 (online)
Fragestellung:
Die fetale Cholesterin-Konzentration ist bei IUGR erniedrigt. Es ist unklar, ob eine verminderte intrinsische Cholesterinsynthese des Feten oder eine verminderte Bereitstellung von Mutter und/oder Plazenta ursächlich ist. Die Messung von Cholesterin-Interboliten und -Metaboliten im Fetalblut zusammen mit Pflanzen-Sterolen könnte diese Frage modellhaft klären.
Methodik:
Nabelschnurseren von 49 IUGR und 49 Kontrollen aus der 24 bis 42. SSW wurden gesammelt und mit GCMS analysiert. Die Messungen wurden durch ein Apolipoprotein-Profiling ergänzt. Die Auswertung erfolgte unter Bildung der/Cholesterin-Ratio.
Ergebnis:
Die Cholesterin-Konzentration lag in der IUGR-Gruppe 20% unter der der Kontroll-Gruppe (p < 0,0001). Lanosterol und Lathosterol/Cholesterin war in beiden Gruppen ähnlich, Desmosterol/Choelsterin war bei IUGR höher (p < 0,0001). Phytosterol/Cholesterin Ratios waren bei IUGR erhöht im Vergleich zur Kontrollgruppe (p < 0,001). Die Phytosterolkonzentration korrelierte stark zur ApoE-Konzentration (rho> 0,50). 24- und 27-Hydroxycholesterin/Cholesterin Ratios waren höher in der IUGR Gruppe verglichen mit der Kontrollgruppe (p < 0,0001).
Schlussfolgerung:
Die fetale Cholesterin-Synthese ist auf dem HMG-CoA-Reduktase-Weg und dem Kandutsch-Russel-Weg balanciert. Der Bloch-Pathway (Desmosterol) ist aktiviert, möglicherweise um einen höheren Umsatz bei IUGR, erkennbar an erhöhten 27- und 24-Hydroxysterol-Ratios, auszugleichen. Interessant ist der Anteil an Pflanzensterolen am Gesamtcholesterin. Da Pflanzensterole nur durch die Mutter bereitgestellt werden können (über die Nahrungsaufnahme der Mutter), spricht dies gegen einen verminderten Cholesterin-Transfer von Mutter zu Kind und unterstreicht die Rolle des ApoE als wichtiger Cholesterin-Akzeptor an der Fetoplazentaren Grenzfläche. Erkenntnisse zum Umgang des Feten mit Cholesterin sind insbesondere vor dem Hintergrund neuer Therapeutischer Strategien bei Präeklampsie und IUGR wichtig, w. z.B. der Statin-Therapie.