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DOI: 10.1055/s-0037-1605279
Lebens- und Arbeitsbedingungen deutscher Allgemein- und Viszeralchirurgen
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Einleitung:
Chirurgen sorgen sich um die Gesundheit ihrer Patienten und die Patientensicherheit hat oberste Priorität. Doch wie steht es um Ihre eigene Gesundheit? Durch eine nationale Umfrage sollen die aktuellen Lebens- und Arbeitsbedingungen, das Gesundheitsbewusstsein sowie die Eigenschutzmaßnahmen von Chirurgen an deutschen Kliniken beurteilt werden.
Methodik:
Als prospektive Datenerhebung erfolgte eine Onlineumfrage unter den Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV). Evaluiert wurden mit 26 Fragen die Lebensgewohnheiten, Arbeitsbedingungen und Schutzmaßnahmen im klinischen Alltag.
Ergebnis:
Insgesamt beantworteten 1065 DGAV-Mitglieder den Fragebogen (21%). 57% der Chirurgen schätzen Ihren Lebensstil als gesundheitsbelastend ein. Im Durchschnitt arbeiten 45% täglich mehr als 10 Stunden- an den Universitätskliniken sogar 75%. 73% essen nicht regelmäßig, 19% leiden unter Schlafstörungen und fast 40% machen keinen Sport, wobei 51% unter Wirbelsäulenbeschwerden leiden. 95% hatten bereits eine Nadelstichverletzung, jedoch melden das nur 32% zuverlässig. Ebenso berichten 68% über eine Augenkontamination mit Patientenmaterial, aber nur 5% nutzen während einer Operation regelmäßig eine Schutzbrille.
Schlussfolgerung:
Deutsche Chirurgen führen ein intensives Arbeitsleben und empfinden Ihren Lebensstil vielfach als gesundheitsbelastend.
Relevante Arbeitsschutzmaßnahmen werden ebenso wie Maßnahmen nach einer risikobehafteten Exposition oftmals vernachlässigt. Diese Erhebung legt nahe, dass Sicherheitsmaßnahmen im Arbeitsalltag für deutsche Chirurgen verbessert und regelmäßig geschult werden sollten. Ebenso könnte durch eine Optimierung der Arbeitsbedingungen eine weitere Risikoreduktion der Gesundheitsbelastung erreicht werden.