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DOI: 10.1055/s-0037-1604892
Transkutane sakrale Nervenstimulation zur intraoperativen Beurteilung der Innervation des M. sphincter ani internus
Publication History
Publication Date:
02 August 2017 (online)
Einleitung:
Aktuell basiert das pelvine intraoperative Neuromonitoring auf der intermittierenden direkten Nervenstimulation.
Ziele:
Diese tierexperimentelle Studie untersucht den potentiellen Nutzen transkutaner sakraler Nervenstimulation zur nicht-invasiven Beurteilung der autonomen Beckennerven.
Methodik:
Bei einer konsekutiven Serie von sechs Schweinen erfolgte eine tiefe anteriore Rektumresektion. Für die transkutane sakrale Nervenstimulation wurde ein Elektroden-Array aus 10 Kathoden über den Sakralforamina (S2 bis S4) platziert. Die korrespondierenden Anoden wurden intra-anal, auf dem Rücken, im Bereich der rechten und linken Hüfte und auf dem Unterbauch angebracht. Die elektrischen Stimulationen wurden sowohl mit der neuen als auch mit der herkömmlichen Methode zu verschiedenen Phasen des Experiments unter Elektromyografie des M. sphincter ani internus (SAI) durchgeführt.
Ergebnis:
Die transkutan stimulations-induzierte Amplitudenänderungen der SAI Aktivität konnten bei jedem Tier unter spezifischen Kathoden-Anoden Konfigurationen beobachtet werden. Von 300 getesteten Konfigurationen, zeigten 19 eine Änderung der SAI Aktivität in Zusammenhang mit intendierter Schädigung autonomer Beckennerven. Der Nervenschaden führte zu einem signifikanten Abfall der relativen Fläche unter der Kurve des SAI Frequenzspektrums (p < 0,001). Der Vergleich der SAI Spektra unter transkutaner und direkter Nervenstimulation zeigte keinen signifikanten Unterschied (Phase nach Rektumresektion: Median 5,99µV·Hz vs. 7,78µV·Hz, p = 0,12; Phase nach intendierter Nervenschädigung: Median -0,27µV·Hz vs. 3,35µV·Hz, p = 0,29).
Schlussfolgerung:
Die nicht-invasive selektive transkutane sakrale Nervenstimulation ist zur Beurteilung der Innervation des SAI geeignet. Weitere Untersuchungen müssen folgen.