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DOI: 10.1055/s-0037-1602644
Neuroradiologische Diagnostik und Therapie bei spontanem Liquorverlustsyndrom
Publication History
Publication Date:
11 April 2017 (online)
Kurzfassung:
Ein spontanes Liquorverlustsyndrom sollte klinisch Differentialdiagnose des länger andauernden, insbesondere positionalen Kopfschmerzes sein. Betroffen sind vor allem Patienten mittleren Alters. Hauptlokalisation für den spontanen Liquorverlust stellen die Nervenscheiden des zervikothorakalen Überganges dar. Ätiologisch abzugrenzen ist der iatrogene Liquorverlust nach Punktionen oder chirurgischer Duraeröffnung. Beim spontanen Liquorverlust sind Mechanismus und Prädispositionen letztlich unklar, vorrangig werden Insuffizienzen des Bindegewebes diskutiert. Die neuroradiologische Diagnostik des spontanen Liquorverlustsyndroms erfolgt üblicherweise im MRT, evtl. auch unter Zuhilfenahme einer intrathekalen KM-Gabe. Sichtbar sind zum einen lokale Veränderungen an der Wirbelsäule mit pathologischem Liquoraustritt unmittelbar epidural bzw. perineural, aber auch in den angrenzenden Weichteilen, zum anderen intrakranielle Befunde in Form entlastungsbedingter Hygrome und mechanisch bedingter Duraverdickungen mit KM-Enhancement. Im diagnostischen Algorithmus des spontanen Liquorverlustsyndroms kommt dem Verständnis des schmerzlosen Lokalbefundes an der Wirbelsäule als Ursache und des intrakraniellen Befundes als dessen Folge und Korrelat der Kopfschmerzen besondere Bedeutung zu. Die Therapie des spontanen Liquorverlustsyndroms erfolgt in der Regel zunächst medikamentös mit Koffein, ggf. kommen ein bildgesteuerter Eigenblutpatch und die lokale Anwendung von Fibrinkleber zur Anwendung.
Lernziele:
Kenntnis oder Weiterentwicklung der Pfade neuroradiologischer Diagnostik und Therapie bei spontanem Liquorverlustsyndrom.