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DOI: 10.1055/s-0037-1602632
MR Bildgebung der akuten primären Appendagitis epiploicae
Publication History
Publication Date:
11 April 2017 (online)
Kurzfassung:
Die Appenagitis epiploicae ist eine seltene, selbstlimitierende, jedoch klinisch schwierig zu diagnostizierende Erkrankung. Es handelt sich um eine Ischämie einer der Appendices epiploicae des Colons. Zu unterscheiden ist eine primäre und eine sekundäre Form. Bei der primären Form findet sich keine andere Ursache für die Fettanhängseltorsion oder spontane Thrombosierung der drainierenden Vene. Klinisch präsentieren die Patienten einen plötzlichen abdominellen Schmerz, selten einhergehend mit Übelkeit und Erbrechen. In der Blutanalyse können die Entzündungszeichen leicht erhöht sein. Um invasive therapeutische Maßnahmen zu verhindern ist eine optimale Bildgebung und dezidierte Bildanalyse notwendig. In der Notfalldiagnostik kommen in der Regel die Sonographie und die Computertomographie zum Einsatz. Die Magnetresonanztomographie (MRT) sollte insbesondere beim jungen Patienten und bei nicht wegweisendem sonographischen Befund eingesetzt werden und liefert weitere Charakteristika, die zur Diagnosefindung beitragen. Für die Appendagitis epiploicae typische Befunde in der MR Bildgebung sind eine oval geformte Läsion (bis zu 5 cm) unmittelbar am Colon angrenzend ohne relevante Beteiligung der Darmwand, im T2 und T1 gewichteten Bild mit hyperintensem Zentrum und einem hypointensem Saum, im T1 gewichteten Bild weniger signalreich im Vergleich zum umgebenden Fettgewebe. In den fettsuppremierten Sequenzen zeigt sich eine typische Fettsättigung der Läsion. In der Diffusionsbildgebung findet sich kein Zeichen einer Restriktion. Nach intravenöser Kontrastmittelapplikation lässt sich ein geringes Enhancement im Randbereich nachweisen.
Lernziele:
Ziel muss es sein, die Charakteristika einer Appendagitis epiploicae zu erkennen, um diese von schwerwiegenden Erkrankungen differenzieren zu können. Mit der MR Bildgebung steht eine Methode zur Verfügung, die bei unklarem Sonographiebefund, insbesondere für den jungen Patienten auch im Notfall eine präzise Diagnosefindung erlaubt.