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DOI: 10.1055/s-0037-1602624
CT-basierte Tumorheterogenitätsanalye von Pankreaskarzinomen erlaubt Aussagen zur Tumorprogression
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
11. April 2017 (online)
Zielsetzung:
Die Bildgebung von Pankreaskarzinomen zur Therapieevaluation bringt Herausforderungen mit sich. Tumorgröße und Kontrastierungsverhalten sind weithin als messbare Parameter in Baseline und Follow-Up-Untersuchungen verbreitet, jedoch limitiert durch unscharfe Tumorränder und fehlende qualitative Parameter. Wir testeten einen neuen CT-basierten Ansatz zur bildmorphologischen Tumorheterogenitätsanalyse im Rahmen des Therapiemonitorings.
Material und Methodik:
13 Patienten mit einem inoperablen Adenokarzinom des Pankreas wurden mittels kontrastgestützter CT (portalvenöse Phase) als Baseline- sowie unter Therapie als Follow-up untersucht. Alle erhielten eine systemische Chemotherapie (FOLFIRINOX/Gemcitabin), ein Progress wurde als neue Läsion (6 Patienten) oder lokale Tumorausdehnung (3 Patienten) definiert, die Auswertung erfolgte retrospektiv. Die Tumorheterogenitätsanalyse erfolgte mit mintLesion®. Erhobene Parameter waren Tumorvolumen, Entropie, Kurtosis, Mittlere Positivität von Pixeln (MPP), Schiefe/Skewness, Uniformität der Verteilung von positive Pixeln (UPP), und Uniformität der Pixel. Statistische Analysen erfolgten mittels Spearmans Rangkorrelation und Mann-Whitney-U-Test.
Ergebnisse:
Im Follow-up zeigte das Tumorvolumen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen mit und ohne Progress (lokal und/oder systemisch, p = 0,661). Dagegen waren die MPP-Werte bei Patienten ohne Progress im Vergleich zu Patienten mit Progress signifikant höher (p = 0,030). Zudem zeigte sich eine signifikant negative Korrelation zwischen Veränderungen der Kurtosis und der Zeit bis zum lokalen (p = 0,008) oder systemischen (p = 0,017) Tumorprogress.
Schlussfolgerungen:
Die Ergebnisse legen nahe, dass die Tumorheterogenitätsanalyse wertvolle Zusatzinformationen zur klinischen Routinediagnostik bieten kann; eine Implementierung im klinischen Alltag ist leicht möglich. Die Heterogenitätsanalyse könnte helfen, das Therapieansprechen besser zu beurteilen und so wichtige Therapieänderungen frühzeitiger einzuleiten.