Rofo 2017; 189(S 01): S1-S140
DOI: 10.1055/s-0037-1602619
Nachtrag Poster-Ausstellung (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Multi-modale Bildgebung zur Tumorlokalisierung bei Onkogener Osteomalazie

K Peldschus
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
,
C Bahls
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Nuklearmedizin, Hamburg
,
T Derlin
3   Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Nuklearmedizin, Hannover
,
G Adam
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg
,
M Amling
4   Universitätsklinikum Hamburg, Institut für Osteologie und Biomechanik, Hamburg
,
S Breer
5   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Osteologie und Biomechanik, Hamburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 April 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Retrospektive Evaluation von Patienten mit onkogener Osteomalazie, bei denen zur Lokalisation der verursachenden Tumore verschiedene Bildgebungsverfahren eingesetzt wurden.

Material und Methodik:

Es konnten fünf Patienten mit onkogener Osteomalazie identifiziert werden, die durch Resektion des verursachenden Tumors erfolgreich behandelt wurden. Alle Patienten wurden mittels 111In-Octreotid Szintigraphie, 68Ga DOTATATE PET/CT und MRT untersucht. Die Analyse der Bilddaten beinhaltete Detektion, Tracer-Anreicherung, Größe und Kontratmittelverhalten der Tumore. Es erfolgte eine Beurteilung durch Nuklearmediziner und Radiologen.

Ergebnisse:

Von den fünf Patienten (50,4 ± 7,3 Jahre, 3 w, 2 m) gelang mit der 111In-Octreotid Szintigraphie nur in 2 Fällen eine Tumorlokalisation. Mit der 68Ga DOTATATE PET/CT konnte in allen fünf Fällen ein Tumor lokalisiert werden (SUVmax 14.9 ± 10.2). Mit der MRT konnten die tumorsuspekten nuklearmedizischen Befunde bestätigt und die Tumore näher charakterisiert werden. Es ergab sich ein mittlerer Tumor-Diameter von 2.5 ± 1.6 cm. Die Größe der beiden Tumore, die mit der 111In-Octreotid Szintigraphie detektiert wurden (4.5 ± 0.6 cm) unterschied sich signifikant von den drei Tumoren, die nur mit der 68Ga DOTATATE PET/CT detektiert wurden (1.2 ± 0.1 cm). Alle fünf Tumore konnten vollständig chirurgisch reseziert werden. Die Histopathologie ergab in allen Fällen die Expression des Somatostatinrezeptor-Subtyp 2. Drei Tumore wurden als mesenchymale mixed connective tissue-Varianten klassifiziert und zwei Tumore als odontogene Fibrome, endothelium-rich Typ.

Schlussfolgerungen:

Bei Patienten mit onkogener Osteomalazie konnten mit der 68Ga DOTATATE PET/CT signifikant kleinere Tumore als mit der 111In-Octreotid Szintigraphie detektiert werden. In allen Fällen war eine MRT zur Charakterisierung der tumorsuspekten nuklearmedizinischen Befunde sowie zur OP-Planung notwendig.