Rofo 2017; 189(S 01): S1-S140
DOI: 10.1055/s-0037-1602603
Nachtrag Poster-Ausstellung (Wissenschaft)
Experimentelle Radiologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Messung der pulmonalen T1-Relaxationszeit in Abhängigkeit von der Echozeit bei Patienten mit zystischer Fibrose

B Jobst
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
M Wielpütz
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
M Stahl
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Translational Pneumology (TLRC), Heidelberg
,
M Eichinger
3   Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie mit Nuklearmedizin, Heidelberg
,
H Kauczor
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
,
M Mall
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Translational Pneumology (TLRC), Heidelberg
,
S Triphan
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 April 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Bislang wurde gezeigt, dass die bei gesunden Probanden und COPD-Patienten gemessene pulmonale T1-Relaxationszeit (T1) von der verwendeten Echozeit (TE) abhängt. Diese Abhängigkeit wurde darauf zurückgeführt, dass das MR-Signal innerhalb einzelner Voxel durch unterschiedliche Beiträge von Protonen im Blut und Protonen des umgebenden Lungengewebes bestimmt wird. Ziel der Studie war die genauere Untersuchung dieses T1-Verhaltens im Zusammenhang mit pathologisch veränderter Lungenperfusion und Gewebezusammensetzung bei Patienten mit zystischer Fibrose (CF).

Material und Methodik:

Mithilfe einer 2D-Ultra-Short-Echo-Time (UTE) Sequenz (Triphan et al., JMRI 2015) wurde jeweils eine coronare Schicht zentral in der Lunge bei TE1 – 5 =(70;500;1200;1650;2300)µs im Verlauf einer Inversion Recovery Kurve bei 30 pädiatrischen CF-Patienten im Alter von 1 – 18 Jahren aufgenommen. Für jedes TE wurden T1-Karten berechnet. Der Median der T1-Zeit wurde für die komplette abgebildete Lungenfläche berechnet und mit vorher veröffentlichten Werten für gesunde Probanden verglichen (unabhängiger t-Test).

Ergebnisse:

Der Median über alle Patienten war T1(TE1 – 5)=(1089 ± 79; 1155 ± 83; 1223 ± 90; 1243 ± 89; 1306 ± 94)ms, verglichen mit bisher berichteten T1(TE1 – 5)=(1050; 1238; 1318; 1345; 1366)ms für gesunde Probanden. Dies entspricht einem Anstieg von TE1 zu TE5 um ca. 20% (p < 0.001). Die intraindividuelle Variation von T1 ist wie erwartet groß, aber eine deutliche Zunahme mit TE ist bei allen Patienten in ähnlichem Ausmaß erkennbar. Der Vergleich mit dem T1 der gesunden Probanden ergibt ein p < 0,02 für die Differenz bei TE2 – 4, nicht jedoch für TE1 und TE5.

Schlussfolgerungen:

Pädiatrische CF-Patienten unterscheiden sich hinsichtlich der T1-Zeit bei einer TE von 500 – 1650µs deutlich von gesunden Probanden. Interessanterweise zeigen CF-Patienten einen langsameren Anstieg von T1 bei ansteigender TE. Die Ursachen für o.g. Effekte und die mögliche klinische Anwendbarkeit bedürfen der weiteren Untersuchung.