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DOI: 10.1055/s-0037-1602531
Fallvorstellung: Primäre biliäre Zirrhose als tumorunabhängige Autoimmunerkrankung einer Patientin mit rezidiviertem und metastasiertem Mammakarzinom unter Therapie mit T-DM 1
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
09. Mai 2017 (online)
Zielsetzung:
Erstdiagnose einer Primären Biliären Zirrhose einer Patientin mit rezidiviertem und metastasiertem Mammakarzinom unter Therapie mit T-DM 1.
Material und Methoden:
Bei einer 63-jährigen Patientin mit einem metastasiertem (kutan, cerebral) und rezidiviertem Mammakarzinom rechts (ED 1995) wurde im Mai 2016, aufgrund einer neu diagnostizierten ossären Metastasierung sowie Progress der kutanen Metastasierung, eine antitumorale Therapie mit T-DM 1 begonnen. Die Patientin erhielt insgesamt 5 Zyklen T-DM 1 a 3,6 mg/kg KG. Nach der 5. Gabe kam es zu einer unklaren Erhöhung der Transaminasen (12-fache Erhöhung der GGT auf 7,63µkat/l; 3-fache Erhöhung der ALAT auf 1,72µkat/l; 1,8-fache Erhöhung der ASAT auf 0,92µkat/l). Bei V.a. eine Hepatotoxität Grad 3 wurde die Therapie mit T-DM 1 pausiert.
Ergebnisse:
Auch nach 7-wöchiger Therapiepause stiegen die serologischen Leberwerte weiter an. Eine Abdomensonografie ergab keine hepatischen Filiae, allerdings eine diffuse Hepatopathie ohne Zirrhosezeichen sowie eine Cholezystolithiasis. In der weiteren Diagnostik zeigte sich ein hoch positiver Titer für antimitochondriale Antikörper (AMA) von 1:1280. Somit bestand der V.a. eine Primäre Biliäre Zirrhose als eine tumorunabhängige Zweiterkrankung. Nach Einleitung einer Therapie mit Ursofalk kam es zu einem raschen Rücklauf der Transaminasen. Ein zeitgleich veranlasstes MRT des Kopfes zeigte einen Progress.
Zusammenfassung:
Eine Erhöhung der leberspezifischen Serummarker unter der Therapie mit dem monoklonalen Antikörper T-DM 1 ist ein nicht selten zu beobachtendes klinisches Phänomen. Kommt es trotz Therapiepause zu keinem Absinken der Leberwerte, sollte eine zeitnahe Abklärung relevanter internistischer Differentialdiagnosen erfolgen mit dem Ziel, den Zeitraum der Therapieunterbrechung so gering wie möglich zu halten und die Progression der Grunderkrankung möglichst zu verhindern.