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DOI: 10.1055/s-0037-1602479
TruRisk® Genpanel – Personalisierte Risikokalkulation beim Nachweis einer Mutation in moderaten Risikogenen: erste Phänotypdaten für die moderaten Risikogene CHEK2 und ATM
Publication History
Publication Date:
09 May 2017 (online)
Fragestellung:
Etwa 30% aller Mamma- und Ovarialkarzinompatientinnen zeigen eine familiäre Belastung. In diesen Familien erklären Mutationen in den Hochrisikogenen BRCA1/BRCA2 nur einen Teil der Erkrankungen. Im Rahmen von Multigenanalysen werden daher weitere bekannte Risikogene für Brust- und Eierstockkrebs untersucht. In der vorliegenden Untersuchung wurden Phänotypdaten zu Familien mit Mutationen in den moderat-penetranten Risikogenen CHEK2 (cell cycle checkpoint kinase 2) und ATM (Ataxia Telangiectasia) analysiert. Weiterhin wurde untersucht, inwiefern die Hypothese oligogener Erbgänge zutrifft (Kombination von pathogenen Mutationen in BRCA1/BRCA2 sowie CHEK2 oder ATM) und welche phänotypischen Charakteristika in diesen Familien vorliegen.
Methodik:
Die getesteten Personen erfüllen die Einschlusskriterien des Dt. Konsortiums. Die Gentestung erfolgte mittels TruRisk® Genpanel. Im Rahmen dieser Analyse identifizierte Mutationen wurden durch Sanger Sequenzierung überprüft und bestätigt.
Ergebnis:
Von 103 Familien, in denen eine CHEK2-Mutation im Kölner Zentrum identifiziert wurde, tragen 98 die Foundermutation 1100delC. In zwei Familien wurde eine homozygote CHEK2-Mutation identifiziert.
In 46 Familien wurde eine ATM-Mutation identifiziert, davon in einer Familie eine compound heterozygote Mutation in ATM.
In vier Familien wurden Mutationsträgerinnen identifiziert, die neben einer BRCA1- oder BRCA2-Mutation eine weitere pathogene Mutation in einem der moderaten Risikogene CHEK2 bzw. ATM tragen.
In unserer Präsentation werden wir die ersten Phänotypdaten zu unseren ATM-Mutationsträgerfamilien darstellen, sowie die Phänotypen der Familien, in denen sowohl eine Hochrisiko- als auch eine moderat-penetrante Mutation identifiziert wurde.
Schlussfolgerung:
Weitere Studien und Register sind erforderlich, um Daten zu diesen selten veränderten Risikogenen (z.B. Phänotyp) zu gewinnen und in klinische Konzepte einfließen zu lassen (z.B. risikoadaptierte Früherkennung, prophylaktische Operationen).