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DOI: 10.1055/s-0037-1602448
Retrospektive Auswertung des Disease free survival (DFS) in Abhängigkeit des Phänotyps beim Mammakarzinom
Publication History
Publication Date:
09 May 2017 (online)
Fragestellung:
Die onkologischen Nachsorgeempfehlungen beim Mammakarzinom sind international uneinheitlich. Ziel dieser retrospektiven Auswertung ist die Identifikation eines Phänotyps mit ‚Frührezidiven‘ um die Nachsorgecompliance zu steigern.
Methodik:
Retrospektive Tumordatenbank-Analyse (2005 – 2015) von 216 Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs der Krankenhäuser Princess Alexandra Hospital, Saint Margaret und 2 Krankenhäuser in Essex, Großbritannien. Berechnet wurde jeweils der Median des DFS (Monate) und es wurde eine Kaplan-Meier-Schätzung durchgeführt. Alle Signifikanztests (Log-rank-Test) wurden mit einem Signifikanzlevel < 0,05 durchgeführt.
Ergebnis:
Das invasiv-ductale Mammakarzinom zeigte eine signifikant kürzere DFS als das invasiv-lobuläre (DFS: 46 vs. 60 Monate). Kleine Primärtumoren waren prognostisch günstiger als größere (DFS: T1 = 60 vs. T3 = 30 Monate). Es zeigte sich eine signifikante Differenz im DFS in Abhängigkeit vom Differenzierungsgrad zugunsten gut differenzierten Mammakarzinomen (G1: 72 vs. G3: 38 Monate). Östrogensensible Mammakarzinome (ER+) zeigten eine signifikant längere DFS als Östrogen-negative (60 vs. 30 Monate). Für Progesteron ergab sich keine Signifikanz. Her2-positive Tumoren hatten eine leicht, jedoch signifikant, kürzer DFS als Her2-negative (35 vs. 36 Monate). Das kürzeste DFS (14 Monaten) ergab sich für das triple-negative Mammakarzinom (TNBC). Betrachtet man ich den Ort des Auftretens eines Rezidivs, so ist auffallend, dass, unabhängig von Tumorbiologie, am häufigsten Knochenmetastasen auftraten.
Schlussfolgerung:
Das kürzeste DFS zeigte sich bei großen Tumoren, G3 und TNBC. Günstig auf das DFS wirkten sich kleine Tumorgrößen, G1 und ER+ aus. Innerhalb von 2 Jahren traten bei ER+/Her2-negativen Tumoren bei 12%, bei Her2-positiven bei 23% und bei TNBC bei 71% Rezidive auf. Gerade Patientinnen mit TNBC sollten daher zur engmaschigen Nachsorge angehalten werden.