Gesundheitswesen 2017; 79(04): 299-374
DOI: 10.1055/s-0037-1602090
5. Mai 2017
Posterausstellung „Kinder- und Jugendgesundheitsdienst“
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zahngesundheitsstatus von Kindern im Vorschulalter im Landkreis Altötting

B Taborosi
1   Gesundheitsamt Altötting, Altötting
,
M Boyer
1   Gesundheitsamt Altötting, Altötting
,
S Kell
1   Gesundheitsamt Altötting, Altötting
,
T Mäusbacher
1   Gesundheitsamt Altötting, Altötting
,
F Schuhbeck
1   Gesundheitsamt Altötting, Altötting
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
02 May 2017 (online)

 

Zielsetzung::

Ziel der Untersuchung war die Erhebung der Zahngesundheitsstatus von Kindern im Vorschulalter im Landkreis Altötting, sowie von Faktoren, die Einfluss auf die Zahngesundheit haben.

Methode::

In Rahmen der Schuleingangsuntersuchungen, an denen 960 Vorschulkinder teilnahmen, führten im Schuljahr 2015/16 Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes Altötting eine orientierende Untersuchung der Zähne durch. Das Gebiss wurde mithilfe einer Lichtquelle inspiziert und die Kinder entsprechend ihres Zahnstatus in Gruppen „augenscheinlich gesund“, „augenscheinlich saniert“ und „augenscheinlich kariös oder anderer Handlungsbedarf“ eingeteilt. Zusätzlich wurden folgende Angaben erhoben: Teilnahme an U9 Vorsorgeuntersuchung, zu Hause gesprochene Sprache, Zähneputzen mit oder ohne Nachputzen durch die Eltern, Häufigkeit des täglichen Zähneputzens und, ob essen/trinken nach dem abendlichen Zähneputzen erlaubt ist.

Ergebnis::

Von 960 Vorschulkindern konnten 11 Kinder nicht untersucht werden. Von den 949 untersuchten Kindern hatten 19,5% sichtbar kariöse bzw. 11,5% sanierte Zähne. 89% der Kinder hatten an der U9 Vorsorgeuntersuchung (60 – 64. Lebensmonat) teilgenommen. 16,1% der Kinder mit U9 hatten sichtbar kariöse Zähne, 41,3% der Kinder ohne U9 wiesen kariöse Zähne auf. 18% der Vorschulkinder sprechen zuhause nicht Deutsch. Von den Kindern, die zuhause Deutsch sprechen, wiesen 14% kariöse, und 11% sanierte Zähne auf, und 91,8% hatten an der U9 teilgenommen. Von den Kindern, die zuhause nicht Deutsch sprechen, wiesen 44,4% kariöse Zähne und 14,6% sanierte Zähne auf, und 66,9% hatten an der U9 teilgenommen. 17,5% der untersuchten Kinder durften nach dem abendlichen Zähneputzen essen und trinken. Von diesen Kindern hatten 31% kariöse und 26,6% sanierte Zähne.

Schlussfolgerung::

Bei fast 20% der Vorschulkinder im Landkreis Altötting (Schuljahr 2015/16) wurde manifester Kariesbefall und entsprechender Handlungsbedarf festgestellt. Kinder, die an der Vorsorgeuntersuchung U9 nicht teilgenommen haben, leiden doppelt so häufig an Karies als Kinder mit U9. Bei Kindern, die zuhause nicht Deutsch sprechen, ist das Kariesrisiko mehr als 3 mal so hoch als bei Kindern mit deutschsprachigem Elternhaus.