Gesundheitswesen 2017; 79(04): 299-374
DOI: 10.1055/s-0037-1601947
3. Mai 2017
Humanbiomonitoring
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Muttermilchuntersuchungen – neue Substanzen (BAMBI II)

B Hilger
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, München
,
N Janitzki
2   Ludwig-Maximilians-Universität, München
,
W Völkel
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, München
,
H Fromme
1   Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, München
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 May 2017 (online)

 

Zielsetzung::

Muttermilch ist die optimale Ernährung des Säuglings und soll die ersten 6 Lebensmonate seine ausschließliche Ernährung darstellen. Vor diesem Hintergrund muss die Belastungssituation mit Fremdstoffen besonders sorgfältig betrachtet werden. Muttermilch ist aber auch ein guter Indikator für lipophile Fremdstoffe. Bereits seit den 80er Jahren werden Muttermilchuntersuchungen zur Ermittlung der Belastungssituation der Bevölkerung z.B. mit Organochlorpestiziden, polychlorierten Biphenylen (PCB) oder polychlorierte Dibenzodioxine (PCDD) und -furane (PCDF) eingesetzt. Im Rahmen des Bayerischen Muttermilchmonitorings (BAMBI – Bavarian Monitoring of Breast Milk) 2007/2008 wurden neben den vorher genannten „klassischen“ Analyten bereits andere Substanzklassen wie die polybromierten Diphenylether (PBDE), Phthalate sowie perfluorierte Verbindungen (PFC) in den Muttermilchproben bestimmt. Im Rahmen des Nachfolgeprojektes BAMBI II wurden 2016 Muttermilchproben von Müttern aus dem Ballungsraum München gesammelt. Die Ernährung ist der wichtigste Expositionspfad für lipophile Fremdstoffe. Daher lag ein Augenmerk bei der Probensammlung für BAMBI II auf der Ernährung der Mütter. Es wurde versucht einen hohen Anteil an Vegetarierinnen für das Projekt zu gewinnen. Neben der Ermittlung des zeitlichen Trends der Belastung mit PCB, PCDD, PCDF und PBDE liegt die Bestimmung neuer Substanzen im Fokus des Projektes. Insbesondere Ersatzprodukte für die z.T. verbotenen PBDE sollen daher in den Muttermilchproben bestimmt werden.

Methode::

Die Analyten werden durch Lösemittel aus der Muttermilch extrahiert. Nach Abtrennung von Fett und anderen störenden Matrixbestandteilen erfolgt die Bestimmung der Analyten nach chromatographischer Trennung durch massenspektroskopische Detektion.

Ergebnis::

Die Validierung der Methode zur Bestimmung neuer bromierter Flammschutzmittel in Muttermilch ist derzeit in Arbeit. Erste Ergebnisse werden auf der Veranstaltung präsentiert.