Reinigung und Flächendesinfektion in Altenpflegeeinrichtungen 2016 – Ergebnisse einer aktuellen Erhebung und deren Bedeutung in Zeiten von MRE und C. difficile

Zielsetzung::

Im Rahmen der infektionshygienischen Überprüfungen von stationären Pflegeeinrichtungen, die im Stadtgebiet München durch das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) der Landeshauptstadt München durchgeführt werden, fiel die mangelhafte Umsetzung von Reinigungs- und Desinfektionsprozessen auf. Daher wurde dieser Themenbereich für eine Umfrage des RGU ausgewählt, um einen Überblick über die derzeitigen Strukturen zu Reinigung und Desinfektion aus allen stationären Pflegeeinrichtungen des Stadtgebietes München zu erhalten.

Methode::

Alle 57 stationären Pflegeeinrichtungen im Stadtgebiet München wurden darüber informiert, dass im Rahmen eines Telefoninterviews Strukturdaten zur Reinigung und Desinfektion abgefragt werden. Vorab wurde der Fragebogen versandt und ein Telefontermin vereinbart. Die Telefoninterviews, die in den Monaten Juni/Juli des Jahres 2016 erfolgten, wurden durch eine Hygienefachkraft des RGU geführt. Die erhobenen Daten wurden standardisiert verschlüsselt und statistisch analysiert.

Ergebnis::

Im Vortrag dargestellt werden die erhobenen Daten zu: Anzahl von Reinigungskräften, externe Dienstleister, Reinigungsfrequenz, Schulungshäufigkeit, Aufbereitung der Reinigungsutensilien, verwendeten Desinfektionsmitteln, sowohl für die Routinedesinfektion als auch beim Auftreten von Sonderfällen (Noroviren, C. difficile), der Einsatz von Tuchspendersystemen.

Schlussfolgerung::

Auffällig ist, dass in den Einrichtungen überwiegend externe Reinigungsdienstleister zum Einsatz kommen. Es zeigen sich zudem erhebliche Unterschiede in der Reinigungsfrequenz und der Schulungshäufigkeit der Mitarbeiter. Für die Routinedesinfektion kommen in allen Einrichtungen VAH-gelistete Präparate zum Einsatz, jedoch in Sonderfällen (Noroviren, C. difficile) fehlen in einem nicht unerheblichen Anteil Präparate mit ausgelobter viruzider bzw. sporozider Wirksamkeit. Dies zeigt, dass die Gesundheitsämter bei den Beratungen und Überprüfungen dieser Einrichtungen eine wichtige, nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Das RGU beabsichtigt die Intensivierung der Beratungs- und Überwachungstätigkeiten im Bereich der stationären Pflege.