Gesundheitswesen 2017; 79(04): 299-374
DOI: 10.1055/s-0037-1601901
2. Mai 2017
Workshop Krankenhaushygiene
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Strukturierte Begehungen in Niedersachsen

C Henke-Gendo
1   Niedersächsisches Landesgesundheitsamt, Hannover, Für die AG Krankenhaushygiene des LV Niedersachsen
,
D Ziehm
1   Niedersächsisches Landesgesundheitsamt, Hannover, Für die AG Krankenhaushygiene des LV Niedersachsen
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Publication Date:
02 May 2017 (online)

 

Einrichtungen, wie Krankenhäuser und Praxen für ambulantes Operieren, unterliegen der infektionshygienischen Überwachung durch das Gesundheitsamt. In Niedersachsen obliegt die Umsetzung der Überwachungspflicht ausschließlich den Gesundheitsämtern in den einzelnen Landkreisen. Um die Gesundheitsämter bei ihren Begehungen zu unterstützen und die Begehungsstandards niedersachsenweit zu vereinheitlichen, initiierte die Arbeitsgemeinschaft Krankenhaushygiene des Landesverbandes Niedersachsen der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA) im Jahr 2013 ein Projekt, diese Begehungen zu strukturieren. Begonnen wurde 2014 mit dem Schwerpunkthema „Intensivstationen“. Im Jahr 2015 folgte die Schwerpunktsetzung zum Thema „Surveillance nach §23 IfSG“. 2017 ist die Strukturierung der „Begehungen von ambulant operierenden Einrichtungen“ geplant. Die Teilnahme an diesem Angebot ist für die Gesundheitsämter freiwillig.

Ein Element der Strukturierung ist die Bereitstellung von standardisierten Checklisten und Informationsmaterialien zum jeweiligen Schwerpunktthema. Zusätzlich zu den Checklisten, die helfen, die Begehung an sich zu strukturieren, werden Selbstauskunftsbögen zur Verfügung gestellt, die im Vorfeld von den Einrichtungen am Computer ausgefüllt werden und der Vorbereitung der eigentlichen Begehung dienen. Alle Unterlagen sowie weitere Informationen werden den Gesundheitsämtern in einer Auftaktveranstaltung vorgestellt. Zusätzlich bietet das NLGA an, infektionshygienische Überwachung vor Ort zu begleiten, wenn dies von dem jeweiligen Gesundheitsamt gewünscht wird. Unterstützt durch das niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung ist ein weiteres Ziel des Projektes, die während der Begehung erhobenen Daten anonymisiert zusammenzuführen und auszuwerten.

Niedersachsen blickt auf drei Jahre Erfahrung mit strukturierten Begehungen zurück. Gezielte Schulungen und Vereinheitlichung der Begehungsunterlagen, die für alle nutzbar sind, können helfen, im Sinne der Patientensicherheit eine nachhaltige Begehungskultur zu sichern und eine Datenbasis für die Auswertung spezieller Fragestellungen aufzubauen.