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DOI: 10.1055/s-0037-1601799
Der klinische Verlauf beim frühmanifestem T1D ist unabhängig vom HLA DR-DQ Genotyp
Publication History
Publication Date:
05 May 2017 (online)
Fragestellung:
Die MHC Klasse II Gene gelten als wichtige Risikofaktoren für den pädiatrischen Typ 1 Diabetes (T1D) und sind mit einem früheren Manifestationsalter assoziiert. Ziel der Studie war es, in einer Kohorte frühmanifester (< 5 Jahre) T1D-Patienten aus der Pädiatrischen Diabetes Biobank den Einfluss des HLA-Risikos auf klinische Parameter im Verlauf und C-Peptid-Werte nach mindestens zehnjähriger Diabetesdauer zu analysieren.
Methodik:
HLA DR-DQ Gene wurden bei 233 Pateinten mit frühmanifestem T1D intermediär-auflösend typisiert. Assoziierte longitudinale Verlaufsdaten aus der Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation (DPV) von 195 Patienten und C-Peptid-Werte (gemessen mit einem ultrasensitiven Assay) nach über 10 Jahren Diabetesdauer (mittlere Diabetes-Dauer 14,2 ± 2,9 Jahre) wurden anhand von HLA-Risikogruppen mittels linearer Regressionsanalyse verglichen.
Ergebnisse:
44,6% der früh manifesten T1D-Patienten wiesen den Höchstrisikogenotyp HLA DRB1*03-DQA1*05:01-DQB1*02:01/DRB1*04-DQA1*03: 01-DQB1*03:02 auf. Insgesamt war bei 231 von 233 Personen das Diabetesrisiko von fünf (Risiko-) Haplotypen mitbestimmt. Im Vergleich der HLA-Risikogruppen fand sich kein Unterschied in Manifestationsalter, anthropometrischen Parametern, metabolischer Kontrolle oder Häufigkeit assoziierter Autoimmunerkrankungen. Residuales C-Peptid war bei 25,7% der Patienten niedrig nachweisbar und in der Gruppe mit dem Höchstrisiko-HLA-Typ im Vergleich zu anderen Haplotypen höher (18,1 ± 2,9 vs. 4,3 ± 2,3 pmol/l, p < 0,001).
Schlussfolgerung:
Wir fanden eine geringe genetische Variabilität beim frühmanifesten T1D. Im Vergleich der HLA-Risikogruppen ergaben sich neben geringfügig höheren C-Peptidwerten in der Höchstrisikogruppe keine signifikanten Unterschiede im klinischen Verlauf nach mindestens 10 Jahren. Obwohl HLA-Gene für die Vorhersage des Diabetesrisikos entscheidend sind, scheint der langfristige klinische Verlauf der Erkrankung innerhalb der Gruppe des frühmanifesten T1D unabhängig vom zugrundeliegenden HLA DR-DQ Genotyp zu sein.