Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(S 01): S1-S84
DOI: 10.1055/s-0037-1601752
Poster: *Poster + Kurzpräsentation
Typ-2-Diabetes III – Therapie mit Insulin/GLP1-Rezeptoragonisten
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Exenatide einmal wöchentlich plus Dapagliflozin einmal täglich versus Exenatide oder Dapagliflozin allein bei Patienten mit Typ 2 Diabetes, für die eine Metformin-Monotherapie nicht ausreichend war (DURATION-8): Eine 28-wöchige, multizentrische, doppelblinde, randomisierte, kontrollierte Phase-3-Studie

J Frias
1   National Research Institute, Los Angeles, United States
,
C Guja
2   University of Medicine and Pharmacy, Bucarest, Romania
,
E Hardy
3   AstraZeneca, Gaithersburg, United States
,
A Azazuddin
4   Rush University Medical Center, Chicago, United States
,
D Fang
3   AstraZeneca, Gaithersburg, United States
,
P Öhman
3   AstraZeneca, Gaithersburg, United States
,
S Jabbour
5   Sidney Kimmel Medical College of Thomas Jefferson University, Philadelphia, United States
,
M Rodrigues Costa
6   AstraZeneca, Wedel, Germany
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Mai 2017 (online)

 

Hintergrund:

Angesichts der unterschiedlichen Wirkmechanismen bei Patienten mit Typ-2-Diabetes (T2DM) sollte überprüft werden, ob ein gleichzeitiger Behandlungsbeginn mit Exenatide und Dapagliflozin wirksamer ist als der Start mit einem der Wirkstoffe allein.

Methodik:

DURATION-8 war eine 28-wöchige, multizentrische, multinationale, doppelblinde, randomisierte, aktiv kontrollierte Studie (NCT02229396). Erwachsene mit T2DM mit unzureichender glykämischer Kontrolle (HbA1c 8 – 12%) unter einer stabilen Metformindosis von mindestens 1500 mg/d erhielten nach Randomisierung einmal wöchentlich 2 mg Exenatide subkutan und einmal täglich 10 mg Dapagliflozin per os (Exenatide+Dapagliflozin), Exenatide und ein Dapagliflozin-Placebo oder Dapagliflozin und ein Exenatide-Placebo. Kontinuierliche Endpunkte wurden mithilfe eines Mixed-effects Modells für wiederholte Messungen ausgewertet.

Ergebnisse:

Es wurden 695 Patienten randomisiert, davon 231 zu Exenatide+Dapagliflozin, 231 zu Exenatide allein und 233 zu Dapagliflozin allein. Nach 21 Wochen war die mittlere HbA1c-Änderung zum Ausgangswert für Exenatide+Placebo -2,0%, für Exenatide -1,6% und für Dapagliflozin -1,4%. Die Unterschied zwischen Exenatide+Dapagliflozin und Exenatide allein (-0,4% [95% CI -0,6 bis -0,1]; p = 0,004) und zu Dapagliflozin allein (-0,6% [-0,8 bis -0,3]; p < 0,001) waren signifikant. Die Reduktion von Nüchternglukose, postprandialer Glukose, Gewicht und systolischem Blutdruck waren für Exenatide+Dapagliflozin deutlicher als unter jedem der beiden Wirkstoffe allein. Zu den unerwünschten Ereignissen, die in einer der Gruppen bei mindestens 5% der Patienten auftraten, waren Diarrhoe, Knötchen an der Injektionsstelle, Übelkeit und Harnwegsinfekte. Weder schwere noch minderschwere Hypoglykämien wurden beobachtet.

Schlussfolgerung:

Gleichzeitiger Behandlungsbeginn mit Exenatide+Dapagliflozin verbesserte bei Patienten mit T2DM und unzureichender Kontrolle unter Metformin-Monotherapie Glykämie und kardiovaskuläre Risikofaktoren in stärkerem Maß als die Zugabe von nur einem der Wirkstoffe.