Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(S 01): S1-S84
DOI: 10.1055/s-0037-1601744
Poster: *Poster + Kurzpräsentation
Typ-2-Diabetes III – Therapie mit Insulin/GLP1-Rezeptoragonisten
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Hinzunahme von schnell wirksamem Insulin aspart (Faster aspart) zu Basalinsulin bewirkte eine signifikant verbesserte Blutzuckereinstellung bei Erwachsenen mit Typ 2 Diabetes: die onset® 3-Studie

E Wizemann
1   Gemeinschaftspraxis Herrenberg, Herrenberg, Germany
,
H Rodbard
2   Endocrine and Metabolic Consultants, Rockville, Maryland, United States
,
D Tripathy
3   School of Medicine, University of Texas Health Science Center, San Antonio, Texas, United States
,
M Vidrio Velazquez
4   Endocrinology, Metabolism and Nutrition, Hospital General Regional 110, Guadalajara, Mexico
,
M Demissie
5   Insulin and Devices, Global Development, Novo Nordisk A/S, Søborg, Denmark
,
SC Tamer
5   Insulin and Devices, Global Development, Novo Nordisk A/S, Søborg, Denmark
,
M Piletic
6   Department of Diabetes and Metabolic Diseases, General Hospital, Novo Mesto, Slovenia
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
05 May 2017 (online)

 

Fragestellung:

Bei Patienten mit Typ 2 Diabetes mit unzureichender Blutzuckereinstellung unter Basalinsulin und oralen Antidiabetika wird die Hinzunahme eines Mahlzeiteninsulins empfohlen. Ziel dieser multizentrischen, offenen Parallelgruppenstudie war die Bestätigung der Überlegenheit von schnell wirksamem Insulin aspart (Faster aspart) in einem Basal-Bolus- vs. Basalinsulin-Behandlungsschema.

Methodik:

Nach Optimierung der Basaltherapie (Insulin detemir, Insulin glargin 100 E/ml oder NPH-Insulin) während einer 8-wöchigen Run-in-Phase wurden die Patienten (mittlerer HbA1c [± SD], 7,9 ± 0,7%) auf ein Basal-Bolus-Schema mit Faster aspart zur Mahlzeit (n = 116) oder eine Fortsetzung der Behandlung mit der Basalinsulintherapie (n = 120), jeweils in Kombination mit Metformin, randomisiert. Der primäre Endpunkt war die Veränderung des HbA1c von Baseline bis Woche 18.

Ergebnisse:

Der HbA1c wurde im Basal-Bolus-Arm von 7,9% auf 6,8% gesenkt, im Basalarm von 7,9% auf 7,7% (geschätzter Behandlungsunterschied [ETD], [95% KI]: -0,94 [-1,17; -0,72] %), was die Überlegenheit von Faster aspart in einem Basal-Bolus-Schema gegenüber der Fortsetzung der Basalinsulintherapie bestätigt. Ein HbA1c ≤7,0% wurde von 60,3% der Patienten im Basal-Bolus-Arm vs. 18,3% im Basalarm erreicht. Die selbstgemessene postprandiale Plasmaglucose (PPG) nach 2 Stunden war mit Basal-Bolus vs. Basalinsulin signifikant verbessert (ETD -2,48 [-2,92; -2,03] mmol/l). Veränderungen der Nüchternplasmaglucose waren zwischen den beiden Behandlungsschemata vergleichbar. (ETD -0,12 [-0,66; 0,42] mmol/). Hypoglykämieraten und Gewichtszunahme waren im Basal-Bolus-Arm höher als im Basalarm.

Schlussfolgerung:

Bei Typ 2 Diabetes bewirkte Faster aspart in einem Basal-Bolus-Behandlungsschema eine überlegene Blutzuckereinstellung gegenüber der Fortführung der Basalinsulintherapie. Die Hinzunahme eines prandialen Therapieprinzips (hier Faster aspart) zu einer Basalinsulintherapie ermöglichte eine zusätzliche HbA1c Senkung (ausgehend von einem HbA1c von 7,9%) um 0,9% Punkte.