Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(S 01): S1-S84
DOI: 10.1055/s-0037-1601701
Poster: *Poster + Kurzpräsentation
Versorgungsforschung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diabetes & Schwangerschaft 4.0 – Individualisierte Nutzungsanalyse von mHealth-Apps

C Eberle
1   Hochschule Fulda – University of Applied Sciences, Fulda, Germany
,
C Ament
2   Universität Augsburg, Augsburg, Germany
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Mai 2017 (online)

 

Fragestellung:

Weltweit steigen die Prävalenzen des Gestationsdiabetes' (GDM) sowie die Zahl der Diabeteserkrankungen prä-konzeptionell. Die individualisierte Diabetestherapie spielt, unter Beachtung der jeweiligen individuellen Gegebenheiten, die zentrale Rolle. Im Sinne einer Optimierung des individuellen Diabetes-Regimes übernehmen mHealth-Apps einen steigenden Anteil. Doch welche mHealth-Apps stehen den Nutzern zur Optimierung ihrer individuellen Diabetes-Therapie zur Verfügung?

Methodik:

Es wurden insgesamt 100 Apps („Google Play“; Suchbegriffe „Diabetes (D) and Pregnancy (P)“) analysiert (Stand Februar 2017). Jede App wurde innerhalb der eigenen Kategorie (D vs. P), der jeweiligen Sub-Kategorie (Typ1, Typ 2, GDM) sowie in der Gesamtkategorie (DP) analysiert und 12 möglichen Funktionsklassen zugeordnet. Die Zahl der Installationen wurde mit dem geometrischen Mittel aus der angegebenen unteren und oberen Intervallgrenze angenähert.

Ergebnisse:

Insgesamt konnten 16 mHealth-Apps ausschließlich der Kategorie „Diabetes“ (D) (entsprechend 2,1 Mio. Installationen) und 23 mHealth-Apps nur der Kategorie „Pregnancy“ (P) (entsprechend 1,1 Mio. Installationen) spezifisch zugeordnet werden. In der kombinierten Kategorie „Diabetes and Pregnancy“ (DP) finden sich nur 0,3 Mio. Installationen. Weitere 60 mHealth-Apps befassten sich hauptsächlich mit allgemeinen Gesundheitsinformationen oder -dienstleistungen (428,8 Mio. Installationen). Spezifische Anforderungen an Typ1-, Typ 2 sowie GDM und Schwangerschaft (P) konnten lediglich 1 mHealth-App (10.000 – 50.000 Installationen) und in Bezug auf GDM und Schwangerschaft (P) insgesamt 7 mHealth-Apps (211.000 Installationen) erfüllen.

Schlussfolgerungen:

Eine gezielte Unterstützung der Kategorie DP durch eine spezifische mHealth-Apps ist derzeit noch nicht ausreichend verfügbar. Zur gezielten Optimierung der Diabetestherapie während der Schwangerschaft ist derzeit noch eine Kombination aus einer Schwangerschafts-mHealth-App (führende App mit > 10 Mio. Installationen) sowie einer Diabetes-mHealth-App (führende App > 0,5 Mio. Installationen) notwendig.