Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(S 01): S1-S84
DOI: 10.1055/s-0037-1601600
Vorträge
Kurzvorträge 2: Komplikationen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Assoziation der kardiovagalen autonomen Funktion mit Insulinsensitivität und des Sympathikotonus mit Insulinsekretion bei neu diagnostiziertem Typ 1 und Typ 2 Diabetes

, DDS
G Bönhof
1   Institut für klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Neuropathie, Düsseldorf, Germany
,
A Strom
1   Institut für klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Neuropathie, Düsseldorf, Germany
2   Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD e.V.), Neuherberg, Germany
,
S Püttgen
1   Institut für klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Neuropathie, Düsseldorf, Germany
,
K Bódis
1   Institut für klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Neuropathie, Düsseldorf, Germany
2   Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD e.V.), Neuherberg, Germany
,
C Herder
1   Institut für klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Neuropathie, Düsseldorf, Germany
2   Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD e.V.), Neuherberg, Germany
,
K Müssig
1   Institut für klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Neuropathie, Düsseldorf, Germany
2   Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD e.V.), Neuherberg, Germany
3   Klinik für Endokrinologie und Diabetologie, Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
,
J Szendroedi
1   Institut für klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Neuropathie, Düsseldorf, Germany
2   Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD e.V.), Neuherberg, Germany
3   Klinik für Endokrinologie und Diabetologie, Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
,
M Roden
1   Institut für klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Neuropathie, Düsseldorf, Germany
2   Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD e.V.), Neuherberg, Germany
3   Klinik für Endokrinologie und Diabetologie, Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
,
D Ziegler
1   Institut für klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Neuropathie, Düsseldorf, Germany
2   Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD e.V.), Neuherberg, Germany
3   Klinik für Endokrinologie und Diabetologie, Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
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Publication History

Publication Date:
05 May 2017 (online)

 

Fragestellung:

Es ist unklar, inwieweit Störungen der Insulinsensitivität bzw. -sekretion zur Entstehung einer herabgesetzten Herzfrequenzvariabilität (HRV) als Frühzeichen der kardialen autonomen Neuropathie beitragen. Wir untersuchten daher mögliche Assoziationen der Insulinsensitivität bzw. -sekretion mit Indizes der HRV bei Patienten mit Typ 1 (T1D) und Typ 2 Diabetes (T2D).

Methodik:

Untersucht wurden 275 Teilnehmer mit T1D und 450 mit T2D (Diabetesdauer ≤1 Jahr) sowie 81 Kontrollpersonen (T1D/T2D/Kontrollen [Mittelwert ± SD]: Alter: 36,0 ± 11,8/52,7 ± 10,5/47,4 ± 13,8 Jahre, Geschlecht: 62/64/68% männlich, HbA1c: 6,6 ± 1,2/6,4 ± 0,9/5,3 ± 0,3%) aus der Deutschen Diabetes-Studie (DDS). Jeweils vier HRV-Parameter im Zeit- und Frequenzbereich wurden während eines dreistündigen hyperinsulinämisch-euglykämischen Clamps erhoben. Die Insulinsensitivität wurde mittels M-Wert berechnet, während C-Peptid nüchtern, nach Stimulation mit Glucagon und deren Quotient als Parameter der Insulinsekretion dienten.

Ergebnisse:

Nach Adjustierung für Geschlecht, Alter, BMI und Rauchen zeigten Teilnehmer mit T1D und T2D niedrigere M-Werte gegenüber Kontrollen (8,6 ± 3,2 und 6,1 ± 2,6 vs. 10,8 ± 3,9 mg/kg*min; P < 0,05). Multiple Regressionsanalysen zeigten positive Assoziationen des M-Wertes mit vaagal modulierten HRV-Parametern bei Teilnehmern mit T1D und T2D (z.B.: SD der NN-Intervalle (SDNN) T1D: β= 0,193; T2D: β= 0,218, P < 0,005; very-low-frequency (VLF) Power-Spektrum: T1D: β= 0,219; T2D: β= 0,219, P < 0,001). Der low-frequency/high-frequency (LF/HF) Quotient als Indikator des sympathovagalen Gleichgewichts zeigte positive Assoziationen mit dem C-Peptid-Quotienten bei Teilnehmern mit T1D (β= 0,221, P = 0,001) und mit stimuliertem C-Peptid bei denen mit T2D (β= 0,119, P = 0,016).

Schlussfolgerung:

Sowohl bei gut eingestelltem, neu diagnostiziertem T2D als auch T1D ist eine geringere kardiovagale Aktivität mit Insulinresistenz assoziiert, während ein Überwiegen des Sympathikotonus mit höherer Insulinsekretion einhergeht.