Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(S 01): S1-S84
DOI: 10.1055/s-0037-1601587
Vorträge
Kurzvorträge 1: Typ-1-Diabetes und Pädiatrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das 70 kDa Hitzeschockprotein DnaK vermittelt die Makrophagen-stimulatorische Aktivität des autoantigenen Peptids B11 – 23 der Proinsulin B-Kette

E Blasius
1   Institut für Klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
,
E Gülden
1   Institut für Klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
,
C Habich
1   Institut für Klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
,
V Burkart
1   Institut für Klinische Diabetologie, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
2   Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (DZD), München-Neuherberg, Germany
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Publication History

Publication Date:
05 May 2017 (online)

 

Fragestellung:

Die Pathogenese des Typ-1-Diabetes ist charakterisiert durch Autoimmunreaktivität gegen Betazellantigene, insbesondere gegen Insulin. An Hitzeschockproteine (HSP) gebundene Peptide weisen eine erhöhte Immunogenität auf. Durch die Bindung autologer Peptide können HSP zur Entwicklung von Autoimmunität beitragen. Da natürliche Immunzellen eine prominente Rolle bei der Initiation Betazell-gerichteter Immunität spielen, prüften wir die Hypothese, dass Hsp70 und Insulinpeptide bei der Aktivierung von Makrophagen zusammenwirken.

Methodik:

Monozyten/Makrophagen der Linien J774A.1 und MM6 wurden verschiedenen Konzentrationen des 70 kDa HSP-Analogs DnaK, Proinsulin-Peptiden (13 Aminosäuren lang) oder Kombinationen von DnaK und den 13-mer Peptiden exponiert. Die Freisetzung inflammatorischer Mediatoren wurde mittels ELISA quantifiziert und DnaK-Peptid Interaktionen wurden mittels kompetitiver Bindungsassays analysiert.

Ergebnisse:

Die Untersuchung einer Reihe überlappender 13-mer Peptide, die die vollständige Proinsulinsequenz umfassen, zeigte maximale DnaK-Bindung für das Peptid B11 – 23 aus dem Zentralbereich der B-Kette (Kd 2,2 ± 0,4µM) während das intakte Insulinmolekül nur geringe DnaK-Bindung aufwies (Kd 67,8 ± 20,8µM). Die Kombination von 10 µg/ml B11 – 23 und 1 µg/ml DnaK induzierte höhere Spiegel von Tumornekrosefaktor-α (TNFα) und Interleukin-6 (IL-6) von J774A.1 (446 ± 143 pg/ml TNFα; 35 ± 12 pg/ml IL-6; alle p < 0,05) und MM6 (757 ± 110 pg/ml TNFα; 572 ± 42 pg/ml IL-6; alle p < 0,01) als die individuellen Komponenten (< 122 pg/ml TNFα; < 10 pg/ml IL-6). Andere 13-mer Peptide der Proinsulin A- und B-Ketten sowie des C-Peptids zeigten in Abwesenheit oder Anwesenheit von DnaK keinen Einfluss auf die Freisetzung von inflammatorischen Mediatoren aus Makrophagen.

Schlussfolgerungen:

Unsere Ergebnisse zeigen synergistische Makrophagen-stimulatorische Effekte von Kombinationen von Hsp70 und dem Proinsulin-B-Kettenpeptid B11 – 23, einem dominanten Autoantigen im Typ-1-Diabetes.