Diabetologie und Stoffwechsel 2017; 12(S 01): S1-S84
DOI: 10.1055/s-0037-1601585
Vorträge
Kurzvorträge 1: Typ-1-Diabetes und Pädiatrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wertigkeit von Ultraschallparametern für die Betreuung und Therapie von Patientinnen mit Gestationsdiabetes

F Weschenfelder
1   Universitätsklinikum Jena – Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Geburtshilfe, Jena, Germany
,
N Baum
1   Universitätsklinikum Jena – Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Geburtshilfe, Jena, Germany
,
UA Müller
2   Universitätsklinikum Jena – Klinik für Innere Medizin III, Endokrinologie/Stoffwechsel, Jena, Germany
,
E Schleußner
1   Universitätsklinikum Jena – Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Geburtshilfe, Jena, Germany
,
T Groten
1   Universitätsklinikum Jena – Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Geburtshilfe, Jena, Germany
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
05. Mai 2017 (online)

 

Fragestellung:

Die S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Gestationsdiabetes empfiehlt die Einbeziehung sonografischer Parameter in die Therapieentscheidung. Die Zielbereiche für die Blutglukose in der Stoffwechseleinstellung werden an das Wachstum des Feten angepasst. Die Dicke der kindlichen Bauchhaut (BHD) ist stark von der Glukosezufuhr abhängig. Ziel der vorliegenden Studie war es die Assoziation von AU, Schätzgewicht (SG) und BHD im Verlauf der Schwangerschaft von Patientinnen mit GDM zu untersuchen.

Methodik:

Prospektive Beobachtungsstudie der Schwangerschaften und Therapie bei 466 Patientinnen mit Gestationsdiabetes, die von 2012 – 2014 an unserem Kompetenzzentrum behandelt wurden.

Ergebnisse:

AU, SG und BHD zeigten eine lineare Zunahme mit steigendem Schwangerschaftsalter. Dabei nahm die BHD zwischen 24 und 40 SSW zwischen 2,3 mm und 4,2 mm linear zu. Eine Insulintherapie wurde bei 44% der Frauen notwendig und musste durchschnittlich in der 285 SSW begonnen werden. In der 30. SSW und 34. SSW zeigte sich für die BHD ein signifikant diskriminierender Unterschied zwischen Patientinnen mit Insulintherapie und solchen mit rein diätetischer Therapie. Bzgl. des AUs war ein signifikanter Unterschied in der 28. SSW zu sehen. Bzgl. des SG gab es zu keinem Zeitpunkt signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen.

Schlussfolgerung:

Unsere Ergebnisse implizieren eine Bedeutung der Bestimmung der BHD zusätzlich zum AU zur Überwachung und Kontrolle der Therapie von Patientinnen mit Gestationsdiabetes. In der Phase zwischen 28 und 32 SSW scheint durch die zusätzliche Bestimmung der BHD eine Diskriminierung zwischen insulinpflichtigen und diätetisch führbaren Patientinnen möglich zu sein. Die Bestimmung des Schätzgewichts allein scheint für diese Fragestellung wenig hilfreich.