Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600497
Poster (Wissenschaft)
Ultraschall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Präoperative Differenzierung von Schilddrüsenadenomen und Schilddrüsenkarzinomen mittels kontrastmittelgestütztem Ultraschall (CEUS)

S Schleder
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
,
C Stroszczynski
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
,
A Schreyer
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
,
E Jung
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Ziel der Studie war die Evaluation der kontrastmittelverstärkten Ultraschalldiagnostik (CEUS) für die präoperative Differenzierung von Schilddrüsenadenomen und Schilddrüsenkarzinomen. "Bracco Posterpreis"

Material und Methodik:

Zu diesem Zweck wurden 101 Patienten (55 weiblich, mittleres Alter 54 Jahre) evaluiert, welche aufgrund eines Schilddrüsenadenoms oder -karzinoms operiert werden mussten. Alle Patienten erhielten präoperativ von einem erfahrenen Untersucher eine CEUS-Untersuchung mittels multifrequenter Linearsonde (6 – 9 oder 6 – 15 MHz). Das akquirierte Bildmaterial wurde digital gespeichert und von zwei erfahrenen Radiologen in Konsensus retrospektiv ausgewertet. Der definitive histopathologische Befund wurde bei allen Patienten als Goldstandard herangezogen.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 75 Schilddrüsenadenome und 26 Schilddrüsenkarzinome evaluiert. Der Unterschied in der Mikrozirkulation von Schilddrüsenadenomen und -karzinomen war statistisch hochsignifikant (p < 0,01). Diagnostische Kriterien für das Schilddrüsenadenom waren entweder das fehlende Auswaschphänomen oder ein perisitiernender hypervaskularisierter Randsaum bis in die späte Phase. Diagnostisches Kriterium für das Schilddrüsenkarzinom war eine inhomogene Hypervaskularisation und ein irreguläres komplettes Auswaschphänomen. Die Berechnung der Sensitivität, Spezifität, des positiv (PPV) und negativ prädiktiven Wertes (NPV) ergab 81%, 92%, 97% bzw. 63% für die Unterscheidung von gutartigen und bösartigen Knoten mittels CEUS.

Schlussfolgerungen:

Die dynamische Beurteilung der Mikrozirkulation mithilfe CEUS ermöglicht dementsprechend eine zuverlässige präoperative Unterscheidung zwischen Schilddrüsenadenomen und Schilddrüsenkarzinomen.