Rofo 2017; 189(S 01): S1-S124
DOI: 10.1055/s-0037-1600487
Poster (Wissenschaft)
Kopf/Hals-Diagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Quantifizierung parodontaler Knochensubstanzdefekte mittels Dental-MRT

A Heil
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg
,
M Rütters
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde, Sektion Parodontologie, Heidelberg
,
T Kim
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde, Sektion Parodontologie, Heidelberg
,
M Bendszus
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg
,
S Heiland
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg
,
T Hilgenfeld
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
23 March 2017 (online)

 

Zielsetzung:

Durch anwendungsoptimierte Technologien gewinnt die Magnetresonanztomografie (MRT) zunehmend an Bedeutung für Fragestellungen der Parodontologie. Die Standardbildgebung parodontaler Knochensubstanzdefekte erfolgt mittels projektionsradiografischer Zahnfilm (ZF)-Aufnahmen, welche u.a. die Quantifizierung der sog. Restknochenhöhe (RKH) erlauben. Ziel dieser prospektiven In-vivo-Machbarkeitsstudie war es, am Beispiel der RKH zu evaluieren, ob die MRT gegenüber dem ZF eine gleichwertige Quantifizierung parodontaler Knochensubstanzdefekte ermöglicht.

Material und Methodik:

Diese prospektive Studie wurde von der lokalen Ethikkommission genehmigt. Unter Anwendung der Bezugspunkte Zahnapex, Defektboden und Pulpenhorn wurde ein Quotient (q) etabliert, welcher die RKH-Bestimmung sowohl im ZF als auch in der MRT erlaubt. In fünf Patienten mit fortgeschrittener Parodontitis wurde mithilfe dieser Methode die RKH von insgesamt 41 parodontalen Defekten im ZF und in der MRT (3 Tesla: T1w TSE fatsat + Gd) bestimmt. Die Messungen erfolgten durch zwei unabhängige Untersucher (Inv.1, Inv.2) an zwei Zeitpunkten (Intervall > vier Wochen). Die statistische Analyse erfolgte mittels Pearson-Korrelationskoeffizient (r), Bland-Altman-Analyse sowie Wilcoxon-Rangsummentest.

Ergebnisse:

Insgesamt zeigte sich für beide Modalitäten eine sehr gute Reliabilität der Messungen und es ergab sich ein hohes Maß an Übereinstimmung der RKH-Quotienten (q) im Vergleich ZF vs. MRT. Die Intraobserver-Reliabilität lag bei r = 0,928/0,993 (Inv.1/Inv.2) für ZF und bei r = 0,995/0,989 (Inv.1/Inv.2) für MRT. Die Interobserver-Reliabilität betrug r = 0,968 für ZF und r = 0,978 für MRT. Im Vergleich ZF vs. MRT ergaben sich Korrelationen von r = 0,951/0,971 (Inv.1/Inv.2) sowie Bias-Werte in der Bland-Altman-Analyse von -0,006/-0,002 (Inv.1/Inv.2). Der Wilcoxon-Rangsummentest zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Modalitäten (p > 0.05).

Schlussfolgerungen:

Die Dental-MRT erscheint zur Bestimmung des parodontalen Knochenabbaus geeignet.